In einer bundesweit einzigartigen Sonderausstellung zeigt das Historische Museum Frankfurt erstmals die Folgen der Inflation von 1923.
Till Geginat /
Aktuell leidet Deutschland durch externe Schocks wie hohe Energiepreise infolge des Ukrainekrieges an einer Inflationswelle. Vor hundert Jahren kam es zu einer etwas anderen Situation, als die Geldmenge durch die vom Ersten Weltkrieg getriebene Finanzpolitik der Reichsregierung über alle Maße erhöht wurde: Es kam zur geschichtsträchtigen Hyperinflation des Jahres 1923.
Das Historische Museum widmet sich nun diesem traumatischen Erlebnis der deutschen Geschichte, bei dem viele an die Wäschekörbe voller Markscheine denken dürften, weil das Geld so viel an Wert verloren hatte. Noch bis zum 10. September können Geschichts- und Wirtschaftsinteressierte und alle, die es werden wollen, die bundesweit einzigartige Sonderausstellung mit dem Titel „Inflation 1923. Krieg, Geld, Trauma“ in Augenschein nehmen.
Gegenwärtige Inflation auch Thema im Begleitprogramm
Zu der Ausstellung, die sich mit den Begleiterscheinungen und Folgen der Inflation von damals beschäftigt, gehört auch ein umfangreiches Begleitprogramm. Vorträge gehören ebenso dazu wie Führungen. Darunter etwa eine Dialog-Führung mit dem Direktor des Geldmuseums der Bundesbank und Kuratorin Nathalie Angersbach am 25. Juni sowie eine Podiumsdiskussion am 6. September zum Thema „Inflation 2023. Wo stehen wir?“ unter anderem mit Fritzi Köhler-Geib von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
In Kooperation mit dem Hindemith Institut Frankfurt findet darüber hinaus am 22. Juni ein Gesprächskonzert über Hindemiths „Kompositionsauftrag 1923 „für 1000 Dollar“ statt sowie in Zusammenarbeit mit dem Deutschem Filminstitut und Filmmuseum (DFF) eine Filmreihe, unter anderem mit dem Zeitdrama „Alles für Geld“ aus dem Jahre 1923.
>> Informationen zum gesamten Programm, zum angebotenen Audiowalk und weiteren Angeboten finden sich im Veranstaltungskalender auf der Internetseite unter dem Stichwort „Inflation“.