Lange galt das Chemiewerk Ticona als Hindernis für den Ausbau des Frankfurter Flughafens, doch im vergangenen November einigten sich der US-Mutterkonzern Celanese und der Flughafenbetreiber Fraport, das Werk zugunsten einer neuen Landebahn aufzugeben. Dafür zahlt die Fraport 670 Millionen Euro.
Doch lange war unklar, wohin das Unternehmen zieht. Ostdeutschland war ebenso im Gespräch wie das Albert-Kalle-Gelände in Wiesbaden oder der Industriepark Höchst.
Nachdem Celanese bereits im März zugesichert hatte, Ticona bleibe im Rhein-Main-Gebiet ansässig, ist nun auch die Standortfrage geklärt: das Unternehmen zieht nach Höchst. Auch die Frankfurter Oberbürgermeisterin Roth begrüßt die Verlegung des Chemiewerks Ticona von Kelsterbach in den Industriepark Höchst. Nicht nur aus wirtschaftlichen Aspekten sei es eine überzeugende Entscheidung.
„Aus unserer Sicht ist das nicht nur ein Erfolg für unsere Standortpolitik der vergangenen Jahre“ so Roth. Vielmehr sei diese Ansiedlung auch ein Signal für andere Unternehmen in der Zukunft. Sie zählt Frankfurt zu den differenziertesten und leistungsstärksten Chemiestandorten überhaupt. Rahmenbedingungen dafür seien die Nähe zu zahlreichen anderen hoch qualifizierten Betrieben und Forschungseinrichtungen und die Anbindung an Verkehrswege zu Land, Wasser und in der Luft.
Die Entscheidung lässt die rund 850 Beschäftigten von Ticona aufatmen.
Ab 2011 soll im Industriepark produziert werden.
Durch den Umzug soll in den nächsten vier Jahren eines der weltweit modernsten Kunststoffwerke entstehen.
Text: Katrin D'Inka und Julia Söhngen, Foto: Wikipedia