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Startschuss für RMB-Clearing-Bank

Frankfurt feiert Vereinbarung mit Chinesen

Die Zentralbanken von Deutschland und China planen den Aufbau einer Clearing-Bank für die chinesische Staatswährung. Am Montag wurde das von Politik und Wirtschaft gewürdigt. Es soll nämlich nur ein Anfang sein.
Zunächst einmal liegt zweierlei Ironie im Saal. Tarek Al-Wazir (Grüne) kam eine halbe Stunde zu spät. Der Verkehrsminister stand im Stau, wurde an der Rennbahn ausgebremst, wie sich Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) später ausdrückte. "Früher hätte ich Witze gemacht über das staufreie Hessen, seit ich Verkehrsminister verkneife ich mir die", sagt Al-Wazir dazu. Dann referiert er über die neuen Beziehungen zu den Chinesen. "Ypsilanti, Al-Wazir und die Kommunisten stoppen", plakatierte die Hessen-CDU einst, was sich natürlich nicht auf Deutschlands Top-Handelspartner bezog. Natürlich nicht.

Zu den Fakten: Am Freitag wurde im Bundeskanzleramt beschlossen, dass in Frankfurt eine Clearing-Bank zum Handel der chinesischen Staatswährung RMB aufgebaut werden soll. Frankfurt sei damit der erste Handelsplatz in Europa für den eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet ist, hieß es am Freitag bereits stolz. Herr Al-Wazir sagt: "Das ist ein erster, wahnsinnig wichtiger Meilenstein." Die RMB-Clearing-Bank habe enorme Vorteile für die Real- und die Finanzwirtschaft. "Wir wolllen aktiv auf die chinesische Seite zugehen - denn wir glauben, dass Frankfurt grade in diesem Wettbewerb entscheidende Vorteile hat." Deutschland sei der wichtigste Handelspartner von China in Europa. Die nächsten Schritte: Die Clearing-Bank muss endgültig von der Bank of China benannt werden. Am Mittwoch soll es die nächste Beratungsrunde geben, im Sommer eine Konferenz, noch in diesem Jahr eine Delegationsreise des hessischen Wirtschaftsministeriums nach China.

Joachim Nagel, Vorstand Deutsche Bundesbank, sagt: "Der RMB ist nicht frei handelbar, die chinesische Seite hat sich aber in den vergangenen Jahren geöffnet. Wir sind der Standort für die Eurozone, da kann mehr daraus entstehen." Und Oberbürgermeister Feldmann: "Wir werden die europäische Hauptstadt der Finanzen in einem Feld sein, wo wir es bislang noch nicht waren. Das unterstreicht die guten Beziehungen zur Volksrepublik China."

Lutz Raettig, aus dem Präsidium der Lobbygruppe Frankfurt Main Finance, glaubt, dass Frankfurts Finanzindustrie sich deswegen durchsetzen konnte, weil man alle Partikularinteressen beiseite geschoben und die Reihen geschlossen habe. "Außerdem ist die realwirtschaftliche Verflechtung größer als bei anderen europäischen Mitbewerbern." Frankfurt sei ein Ort des besonderen Know-hows des Clearings. Vorteile gebe es für alle Teile der Realwirtschaft: "In den China-Handel sind nicht nur die Big Boys involviert sind, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen, für die ist es eine Erleichterung in der selben Zeitzone, in der selben Sprache ihre Finanzgeschäfte zu machen - sie brauchen keine ausländischen Plattformen mehr ansteuern." Auch die Banken haben Vorteile von der Einrichtung der Clearing-Bank, weil ihre Transaktionskosten sinken und der Währungshandel effizienter funktioniert.
 
31. März 2014, 11.20 Uhr
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