Sikorski macht Hauptwache dicht

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red /

Am Donnerstag, 19. Februar, wird Verkehrsdezernent Lutz Sikorski (Grüne, Foto) die Hauptwache für den Kraftfahrzeugverkehr schließen. Eine Woche vor Eröffnung des Einkaufszentrums „My Zeil“ im Palais Quartier an der Großen Eschenheimer Straße entsteht somit eine zusammenhängende Fußgängerzone von der Konstablerwache über die Zeil und die Hauptwache bis hin zum Ensemble Rathenauplatz, Gotheplatz und Rossmarkt. „Wir geben damit den Frankfurter Fußgängern ein Stück Innenstadt zurück“, so der Grünen-Stadtrat. „Wir wissen um die Schwierigkeiten, die am Anfang auftreten werden. Aber ich appelliere an alle Beteiligten, die Ideologiedebatten aus den 90er Jahren nicht wieder aufleben zu lassen. Das haben die Frankfurter nicht verdient.“

Stattdessen freut sich Sikorski auf die guten Ideen, die zur Gestaltung des neugewonnenen Raums eingebracht werden sollen. In Abstimmung mit Einzelhandelspräsident Frank Albrecht und der IHK habe man sich auf eine großzügige Einführungsphase geeinigt, in der die Entwicklung der Konsumenten- und Verkehrsströme beobachtet werden sollten. „Natürlich können wir nicht garantieren, dass auf Anhieb alles funktioniert“, so Sikorski. „Nachjustierungen sind ohne Probleme möglich.“

Einbußen für den Einzelhandel befürchtet Sikorski nicht, im Gegenteil. Er sieht die Verkehrs-Sperrung der Hauptwache in Verbindung mit der Umgestaltung des Platzes (das „Loch“ mit den Abgängen zur U- und S-Bahnstation soll geschlossen werden) und der Zeil (neue Beleuchtung, neue Gastronomie-Pavillons, neue Bodenbeläge) als Chance, um die Geschäfte in der Innenstadt zu den Einkaufszentren „auf der grünen Wiese“ konkurrenzfähig zu halten. Deren großes Plus sei die Parkplatzsituation. Die Anzahl der Parkplätze von derzeit rund 6.000 im Umkreis von 500 Metern um die Hauptwache sei dagegen ohnehin begrenzt.

Von den 18.000 Fahrzeugen, die bisher in der achtstündigen Kernzeit an Werktagen das Nadelöhr passiert hätten, seien 17.000 reiner Durchgangsverkehr auf der Süd-Nord-Querungsachse durch die Stadt. Dem gegenüber stünden im gleichen Zeitraum 50.000 Fußgänger, die die Fahrbahn von der Zeil zum Platz an der Hauptwache überquerten. „Im Vordergrund steht die Lebendigkeit, die Revitalisierung der Innenstadt“, so Sikorski. „Wir wollen für Einkäufer, Gäste und Flaneure das städtische Treiben im weitesten Sinne fördern.“

Nach Vorstellung von Sikorski und dem Leiter des Straßenverkehrsamtes Ulrich Schöttler soll der Verkehrsstrom künftig aus Richtung Süden kommend am Willy-Brandt-Platz geradeaus über die Neue Mainzer Straße und die Hochstraße zum Eschenheimer Turm fließen. Am Rossmarkt wird es zukünftig möglich sein von der Kaiserstraße aus nach links in die Große Gallusstraße abzubiegen. Die Gegenfahrtrichtung aus der Börsenstraße zur Straße am Rossmarkt bleibt bestehen. In deren Verlängerung bleibt dem Kraftfahrer an der Katharinenkirche nur noch die Möglichkeit nach rechts über den Kornmarkt auf die Berliner Straße auszuweichen. Die Große Eschenheimer Straße ist ab dem 19. Februar auch von Norden her befahrbar, um etwa in die neue Tiefgarage am Palais Quartier zu gelangen. Über die Biebergasse gelangen die motorisierten Verkehrsteilnehmer wie gehabt auf die Börsenstraße. Wer aus der Tiefgarage kommt, kann auch direkt Richtung Eschenheimer Turm die Innenstadt wieder verlassen.

Um das zu erwartende Chaos zu begrenzen, wird die Stadtpolizei zwei Wochen vor der Schließung der Hauptwache in den umliegenden Parkhäusern und an parkenden Fahrzeugen Flyer mit Informationen zur neuen Verkehrsführung verteilen. Die bekannten elektronischen Infotafeln weisen neben zusätzlich aufgestellten Schildern ebenfalls auf die Sperrung hin. In den ersten kritischen Tagen sollen zudem an den neuralgischen Knotenpunkten, etwa der Katharinenpforte, Stadtpolizisten als Ansprechpartner für die Autofahrer zur Verfügung stehen. Weitere Infos gibt es natürlich auch auf den Internetseiten der Stadt. Über Verkehrsbeobachtungskameras und Detektoren zur Messung des Fahrzeugaufkommens sollen auch die Ampelanlagen entsprechend der neuen Situation programmiert werden.

Foto: Harald Schröder

Einen Plan zur neuen Verkehrsführung finden Sie im Blog.


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