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Schimmel und einsturzgefährdete Decken
Zustände bei Walter-Kolb-Schule: „irrführend dargestellt“
Die Walter-Kolb-Schule ist seit Jahren marode, Schüler werden ausgelagert unterrichtet. Eltern und Lehrkräfte schlagen Alarm – doch das Bildungsdezernat um Sylvia Weber (SPD) sieht sich ungerechtfertigt kritisiert.
Die Zustände an der Walter-Kolb-Schule in Frankfurt-Unterliederbach sind für die Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler vor Ort längst nicht mehr tragbar. Die 1961 erbaute und in eine Grund-, Haupt- und Realschule gegliederte Bildungseinrichtung wartet bereits seit vielen Jahren auf einen Neubau. Seit Frühjahr 2023 nun wird ein Teil der gut 800 Schüler wegen einer einsturzgefährdeten Decke in der einige Hundert Meter entfernten ehemaligen Karl-Oppermann-Schule unterrichtet.
Doch auch dort sollen Decken und Wände in einigen Räumen mit Schwarzschimmel befallen sein, auch funktioniere die Heizung nicht. Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) wollte bis Ende September einen Zeitplan vorlegen, wann die Walter-Kolb-Schule ihren Interimsstandort in der Palleskestraße in Höchst beziehen kann. Doch das ist bislang nicht geschehen.
Walter-Kolb-Schule in Frankfurt: Bildungsdezernentin Weber unter Druck
Dabei hatte sich bereits im Juli die Elternbeiratsvorsitzende Stefanie Schnappauf in einem Offenen Brief an Weber gewandt. Die „aktuelle Lage an der Schule unserer Kinder“ sei nicht mehr länger tragbar, immerhin seien bereits im Dezember 2022 größere Mängel festgestellt worden. Entsprechend seien durch die räumliche Trennung Schüler und Lehrkräfte seit Monaten separiert, müssten täglich pendeln, was zu einem „massiven Ausfall von Unterrichts- und/oder Pausenzeiten“ führe: „Die Schule wird auseinandergerissen: Die dauerhafte Trennung führt zu psychischen und physischen Belastungen bei Schülern und Lehrkräften und führt zusätzlich auch zu Spannungen zwischen den verschiedenen Gruppen.“
Mit einem sieben Punkte umfassenden Fragenkatalog hatte sich der SEB an die Stadt gewandt, darunter auch mit folgender Frage: „Mit 1,5 Milliarden Euro wollen Sie 24 neue Schulen bauen und die Schulsanierung vorantreiben: Welchen Platz findet die WKS in diesen Planungen?“ Ein Punkt, den auch der Sicherheitsbeauftragte der Walter-Kolb-Schule, Keywan Kazemi, jüngst in der FAZ aufgriff: „Es ist ein Skandal“, wird er dort zitiert. An seiner Schule werde klar, wie derzeit Politik gemacht werde: „Die Leute werden mit Geschwätz ruhig gehalten. Wir haben eine Generation von Politikern, die nicht in der Lage sind, Probleme zu lösen.“
Zustände an der Walter-Kolb-Schule in Frankfurt: Stadt wehrt sich
Diesen Vorwurf will das Bildungsdezernat nicht auf sich sitzen lassen. Der Sachverhalt sei „teilweise unvollständig oder irrführend dargestellt“ worden, heißt es in einer Pressemitteilung. Zwar räumt die Stadt ein, dass „in der Kürze der Zeit ... das vollständige Gebäude der ehemaligen Karl-Oppermann-Schule“ nicht habe saniert werden können. Allerdings gebe es keine Gesundheitsgefährdung durch Schimmel. Dies habe eine Messung ergeben, das sei der Schule auch mitgeteilt worden. Die Schule werde „zeitnah“ die Messergebnisse schriftlich erhalten. Dass der Schule kein Zeitplan zur Auslagerung vorgelegt worden sei, liege daran, dass der Sachverhalt komplexer sei, „als zunächst angenommen“. Das Dezernat werde der Schule den Terminplan im November vorstellen.
Die Walter-Kolb-Schule ist nicht die einzige Bildungseinrichtung, die unter maroder Infrastruktur zu leiden hat. So seien alleine in Frankfurt Sanierungen und Neubauten für etwa 2,5 Milliarden Euro nötig, wie Kai Eicker-Wolf von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Ende August festhielt.
Doch auch dort sollen Decken und Wände in einigen Räumen mit Schwarzschimmel befallen sein, auch funktioniere die Heizung nicht. Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) wollte bis Ende September einen Zeitplan vorlegen, wann die Walter-Kolb-Schule ihren Interimsstandort in der Palleskestraße in Höchst beziehen kann. Doch das ist bislang nicht geschehen.
Walter-Kolb-Schule in Frankfurt: Bildungsdezernentin Weber unter Druck
Dabei hatte sich bereits im Juli die Elternbeiratsvorsitzende Stefanie Schnappauf in einem Offenen Brief an Weber gewandt. Die „aktuelle Lage an der Schule unserer Kinder“ sei nicht mehr länger tragbar, immerhin seien bereits im Dezember 2022 größere Mängel festgestellt worden. Entsprechend seien durch die räumliche Trennung Schüler und Lehrkräfte seit Monaten separiert, müssten täglich pendeln, was zu einem „massiven Ausfall von Unterrichts- und/oder Pausenzeiten“ führe: „Die Schule wird auseinandergerissen: Die dauerhafte Trennung führt zu psychischen und physischen Belastungen bei Schülern und Lehrkräften und führt zusätzlich auch zu Spannungen zwischen den verschiedenen Gruppen.“
Mit einem sieben Punkte umfassenden Fragenkatalog hatte sich der SEB an die Stadt gewandt, darunter auch mit folgender Frage: „Mit 1,5 Milliarden Euro wollen Sie 24 neue Schulen bauen und die Schulsanierung vorantreiben: Welchen Platz findet die WKS in diesen Planungen?“ Ein Punkt, den auch der Sicherheitsbeauftragte der Walter-Kolb-Schule, Keywan Kazemi, jüngst in der FAZ aufgriff: „Es ist ein Skandal“, wird er dort zitiert. An seiner Schule werde klar, wie derzeit Politik gemacht werde: „Die Leute werden mit Geschwätz ruhig gehalten. Wir haben eine Generation von Politikern, die nicht in der Lage sind, Probleme zu lösen.“
Zustände an der Walter-Kolb-Schule in Frankfurt: Stadt wehrt sich
Diesen Vorwurf will das Bildungsdezernat nicht auf sich sitzen lassen. Der Sachverhalt sei „teilweise unvollständig oder irrführend dargestellt“ worden, heißt es in einer Pressemitteilung. Zwar räumt die Stadt ein, dass „in der Kürze der Zeit ... das vollständige Gebäude der ehemaligen Karl-Oppermann-Schule“ nicht habe saniert werden können. Allerdings gebe es keine Gesundheitsgefährdung durch Schimmel. Dies habe eine Messung ergeben, das sei der Schule auch mitgeteilt worden. Die Schule werde „zeitnah“ die Messergebnisse schriftlich erhalten. Dass der Schule kein Zeitplan zur Auslagerung vorgelegt worden sei, liege daran, dass der Sachverhalt komplexer sei, „als zunächst angenommen“. Das Dezernat werde der Schule den Terminplan im November vorstellen.
Die Walter-Kolb-Schule ist nicht die einzige Bildungseinrichtung, die unter maroder Infrastruktur zu leiden hat. So seien alleine in Frankfurt Sanierungen und Neubauten für etwa 2,5 Milliarden Euro nötig, wie Kai Eicker-Wolf von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Ende August festhielt.
26. Oktober 2023, 12.40 Uhr
Katja Thorwarth
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
Thorwarth >>
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