Entgegen der bisherigen Ansagen von GM wird das Stammwerk in Rüsselsheim nun doch keine Europazentrale von General Motors. Das sei aber auch nie geplant gewesen, sagte ein Unternehmenssprecher.
"Die alte Zentrale in Zürich wird es so nicht mehr geben", sagte Opel-Sprecher Andreas Kroemer am Samstag. Sie werde jedoch auch nicht nach Rüsselsheim verlegt. Es würden aber "alle relevanten Funktionen von Opel und Vauxhall in Rüsselsheim zusammengefasst". Damit bestätigte der Opel-Sprecher einen Vorabbericht der "Automobilwoche". Er fügte hinzu: "Das Herz von Opel und Vauxhall schlägt in Rüsselsheim."
Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz reagierte gelassen auf die Nachricht: "Es wird keine GM-Europa-Zentrale geben, weil es kein GM Europa mehr gibt", sagte er. Die Marken Opel und Chevrolet würden getrennt. "Opel Europa sitzt dann in Rüsselsheim und Chevrolet in Zürich. Dann brauchen wir auch keinen Überbau mehr", erläuterte Franz.
Vor rund einem Monat hatte GM noch angekündigt, seine Europazentrale von Zürich nach Rüsselsheim zu verlegen. Mit dem Umzug sollte die Marke Opel und der Standort Rüsselsheim gestärkt werden.
Opel und GM betonten am Samstagabend in einer gemeinsamen Mitteilung jedoch, ein "Umzug von GM Europe sei nie vorgesehen gewesen und nie angekündigt worden". "Wie angekündigt wird die Zürcher Zentrale zum Jahresende aufgelöst", stellten Opel und GM klar. "Stattdessen werden die Marken von ihren jeweiligen Markenzentralen aus geleitet."
Nach Angaben der "Automobilwoche" sollen jetzt nur Reilly und sein engstes Team aus der Schweiz nach Deutschland wechseln. Die meisten der 150 Mitarbeiter von GM Europe seien in ihre Länderorganisationen zurückgekehrt, wo sie neue Aufgaben übernommen hätten.