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Die Frankfurter Innenstadt wurde im Zweiten Weltkrieg massiv zerstört © University of Wisconsin, Copyrighted free use
Luftangriffe in Frankfurt im März 1944
Frankfurt gedenkt der Opfer der Bombennächte
Die Bombennächte in Frankfurt während des Zweiten Weltkrieges jähren sich zum 80. Mal. Die Stadt gedenkt der Opfer, betont aber gleichzeitig die Kriegsschuld Deutschlands.
Während des Zweiten Weltkrieges warfen die Alliierten mehrfach Bomben auf deutsche Städte ab, um die Nationalsozialisten zu bekämpfen. Zwischen dem 19. und dem 22. März 1944 führten die Alliierten ein schweres Bombardement in Frankfurt durch. Dabei wurde die Altstadt nahezu völlig zerstört, rund 1000 Menschen verloren ihr Leben. Die Angriffe jähren sich 2024 zum 80. Mal. In der Stadt wird nun abermals den Opfern gedacht.
OB Josef wehrt sich gegen Vereinnahmung der Bombennächte in Frankfurt
Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) stellt sich in einer Mitteilung gegen eine Vereinnahmung der Luftangriffe: „Wenn wir heute dieser Opfer gedenken, können wir dies aber nicht tun, ohne an die Opfer des Endkriegs in ganz Europa zu erinnern. Dieser Krieg wurde vom nationalsozialistischen Deutschland begonnen, der Zerstörung Frankfurts gingen beispiellose Angriffe der deutschen Luftwaffe voraus.“ Die Opfer der Luftangriffe gegen die des nationalsozialistischen Angriffskrieges aufzurechnen, sei „infam und geschichtsvergessen“.
In der Stadt finden zu diesem Anlass verschiedene Veranstaltungen bis zum 22. März und teils darüber hinaus statt, die laut Josef bewusst dezentral organisiert sind.
Info
Von 18. März bis 16. Juni läuft in der Kaiserpfalz franconofurd die Ausstellung „18. März 1944: Zerstörung eines Museums“. Gezeigt werden die Geschichte des 1944 fast vollständig zerstörten „Museums für heimische Vor- und Frühgeschichte“, die Folgen der Bombardierung das Schicksal der Karmeliterkirche – heutiger Standort des Museums – und die Archäologie des Luftkrieges.
Am 20. März um 18 Uhr veranstalten die Evangelische Sankt Paulsgemeinde, das Dommuseum und die Dompfarrei Sankt Bartholomäus eine Andacht an der Bodengedenkplatte. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung vom Blechbläserquintett „High Five“ der Frankfurter Bläserschule. Ein kurzer Film, unter anderem mit Fotos der zerstörten Stadt, wird im Gemeindehaus der Sankt Paulsgemeinde, Hinter dem Lämmchen 8, vorgeführt.
Der Magistrat lädt am 22. März um 10 Uhr zu einer kurzen Gedenkstunde ein, Treffpunkt ist die Gedenkplatte zwischen Domplatz und dem Haus Goldene Waage. OB Josef wird sprechen und Stadtrat Christian Setzepfandt das historische Geschehen erläutern sowie eine anschließende Führung durch die Altstadt anbieten. Die musikalische Rahmung übernimmt die Musikschule Frankfurt.
Für den 22. März um 21 Uhr laden die evangelische und katholische Kirche zu einem Gedenkgottesdienst in den Dom Sankt Bartholomäus ein, der vom katholischen Stadtdekan Johannes zu Eltz und dem evangelischen Stadtdekan Holger Kamlah gehalten wird.
Ab circa 21.40 Uhr am 22. März werden zum historischen Zeitpunkt der Bombennächte für 15 Minuten die Glocken der Paulskirche läuten.
Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) stellt sich in einer Mitteilung gegen eine Vereinnahmung der Luftangriffe: „Wenn wir heute dieser Opfer gedenken, können wir dies aber nicht tun, ohne an die Opfer des Endkriegs in ganz Europa zu erinnern. Dieser Krieg wurde vom nationalsozialistischen Deutschland begonnen, der Zerstörung Frankfurts gingen beispiellose Angriffe der deutschen Luftwaffe voraus.“ Die Opfer der Luftangriffe gegen die des nationalsozialistischen Angriffskrieges aufzurechnen, sei „infam und geschichtsvergessen“.
In der Stadt finden zu diesem Anlass verschiedene Veranstaltungen bis zum 22. März und teils darüber hinaus statt, die laut Josef bewusst dezentral organisiert sind.
Von 18. März bis 16. Juni läuft in der Kaiserpfalz franconofurd die Ausstellung „18. März 1944: Zerstörung eines Museums“. Gezeigt werden die Geschichte des 1944 fast vollständig zerstörten „Museums für heimische Vor- und Frühgeschichte“, die Folgen der Bombardierung das Schicksal der Karmeliterkirche – heutiger Standort des Museums – und die Archäologie des Luftkrieges.
Am 20. März um 18 Uhr veranstalten die Evangelische Sankt Paulsgemeinde, das Dommuseum und die Dompfarrei Sankt Bartholomäus eine Andacht an der Bodengedenkplatte. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung vom Blechbläserquintett „High Five“ der Frankfurter Bläserschule. Ein kurzer Film, unter anderem mit Fotos der zerstörten Stadt, wird im Gemeindehaus der Sankt Paulsgemeinde, Hinter dem Lämmchen 8, vorgeführt.
Der Magistrat lädt am 22. März um 10 Uhr zu einer kurzen Gedenkstunde ein, Treffpunkt ist die Gedenkplatte zwischen Domplatz und dem Haus Goldene Waage. OB Josef wird sprechen und Stadtrat Christian Setzepfandt das historische Geschehen erläutern sowie eine anschließende Führung durch die Altstadt anbieten. Die musikalische Rahmung übernimmt die Musikschule Frankfurt.
Für den 22. März um 21 Uhr laden die evangelische und katholische Kirche zu einem Gedenkgottesdienst in den Dom Sankt Bartholomäus ein, der vom katholischen Stadtdekan Johannes zu Eltz und dem evangelischen Stadtdekan Holger Kamlah gehalten wird.
Ab circa 21.40 Uhr am 22. März werden zum historischen Zeitpunkt der Bombennächte für 15 Minuten die Glocken der Paulskirche läuten.
20. März 2024, 11.20 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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