Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft ermittelt seit Jahren umfangreich gegen sogenannte Clans, die unter anderem Steuern hinterzogen und geklaute Autos weiterverkauft haben sollen. Am Dienstag gab es zwei Festnahmen.
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Am Dienstag wurden in Hessen und Bayern Wohnungen von neun Tatverdächtigen und deren Angehörigen durchsucht. Die Beschuldigten stehen unter anderem im Verdacht, sich in „clanmäßigen Strukturen“ zusammengeschlossen zu haben, um gemeinsam illegal mit Fahrzeugen zu handeln. Wie ein Sprecher der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft mitteilte, stehen die Durchsuchungen im Zusammenhang mit einem groß angelegten Ermittlungskomplex.
Die Durchsuchungen fanden in Frankfurt, Offenbach, Hanau, Nürnberg und dem Landkreis Augsburg statt. Die Beschuldigten im Alter von 17 bis 29 Jahren stehen unter anderem im Verdacht, arbeitsteilig hochwertige Fahrzeuge angemietet und anschließend unter Verwendung gefälschter Fahrzeugdokumente weiterverkauft zu haben. Allein im vergangenen Jahr sollen es zehn Fahrzeuge in einem Gesamtwert von über 400 000 Euro gewesen sein. Im Rahmen der Durchsuchungen gab es zwei Festnahmen: Dabei handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um eine 29-Jährige aus Frankfurt sowie einen 21-jährigen Mann aus Offenbach. Beide befinden sich nun in Untersuchungshaft.
Bei den Durchsuchungen konnten laut Staatsanwaltschaft zahlreiche Beweismittel wie Datenträger und gefälschte Ausweis- und Fahrzeugdokumente sowie Tatkleidung sichergestellt werden. Als „Zufallsfunde“ seien die Ermittler:innen auf Blanco-Impfausweise gestoßen, die auf weitere Betrugstaten hinweisen könnten.
Die Ermittlungen sind Teil eines bei der Eingreifreserve der Generalstaatsanwaltschaft geführten Ermittlungskomplexes gegen „Familienverbände mit clanähnlichen Strukturen in Hessen“. Es bestehe der Verdacht des gewerbs- und teils bandenmäßigen Betrugs, der Urkundenfälschung, der Hehlerei, der Steuerhinterziehung sowie des Sozialversicherungsbetrugs. Der in diesem Gesamtkomplex bislang festgestellte steuerliche Gesamtschaden soll sich auf etwa drei Millionen Euro belaufen. Im Zuge der Ermittlungen seien zudem bislang 28 hochwertige Fahrzeuge sowie Wertgegenstände und Bargeld in einem sechsstelligen Wert gesichert werden können.