Im Zusammenhang mit dubiosen Zahlungen im Ausland ermittelt die Staatsanwaltschaft Wiesbaden gegen den Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger Berger. Das bestätigte ein Sprecher der Behörde dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Bilfingers nigerianische Tochtergesellschaft Julius Berger steht in dem Verdacht, in den neunziger Jahren beim Bau einer Flüssiggasanlage in Nigeria an Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe an die Regierungspartei People's Democratic Party beteiligt gewesen zu sein. Der Baukonzern hält 49 Prozent an der Tochterfirma, die Nigeria-Geschäfte werden von Wiesbaden aus betreut.
Bilfinger Berger weist alle Vorwürfe von sich. Tatsächlich hat der Mannheimer Baukonzern die Ermittlungen gegen sich selbst ins Rollen gebracht: Anfang des Jahres hatte das Unternehmen die Staatsanwaltschaft darüber informiert, dass es von der amerikanischen Justiz und der US-Börsenaufsicht SEC zur Kooperation im Nigeria-Fall aufgefordert worden war. Dort wird gegen US-Firmen ermittelt. Während Bilfinger Berger von keinen strafbaren Handlungen ausgeht, liegt für die Staatsanwaltschaft ein Anfangsverdacht vor. Das Bauprojekt ist seit Jahren Gegenstand umfangreicher Ermittlungen in den USA und Frankreich.