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Friede, Freude, Wirtschaftsförderung
Es ist noch nicht lange her, da hörte man kaum ein gutes Wort von Wirtschaftsdezernent Boris Rhein (CDU) über die Leiterin der Frankfurter Wirtschaftsförderung, Urda Martens-Jeebe. Die hätte seiner Meinung nach den Umzug der Börse nach Eschborn frühzeitiger der Stadt anzeigen sollen. Heute jedoch bei der gemeinsamen Pressekonferenz wurde Bilanz gezogen und Rhein kam mit einem großen Blumenstrauß herein: für Martens-Jeebe zum Geburtstag. Ähnlich frivol ging es weiter: Rhein lobte die städtische Gesellschaft, sie habe sich ordentlich um die Ansiedlung von Unternehmen bemüht und außerdem: "Keine Wirtschaftsförderung der Welt hätte den Umzug der Börse aufhalten können." Na, also: Friede, Freude, Wirtschaftsförderung. Während Martens-Jeebe Wert darauf legte, dass man die Unternehmensbesuche im vergangenen Jahr heraufgeschraubt habe und sogar etliche Firmen nach Frankfurt habe locken können, betonte Rhein, dass sie beide zusammen in den vergangenen Wochen die größten Gewerbesteuerzahler der Stadt ebenso aufgesucht hätten wie diejenigen Unternehmen, deren Mietvertrag demnächst auslaufe. So wolle man sich um den Bestand kümmern. Um wettbewerbsfähig zu bleiben müsse die Gewerbesteuer aber "à la longue" gesenkt werden. Zugleich sprach sich Rhein erneut für ein stärkeres Zusammenwirken in der Region aus. Seinem Parteikollegen, dem Eschborner Bürgermeister, warf er Straßenräuberei vor. Damit müsse Schluss sein.
Bis zum Sommer will Rhein eine neue, vermutlich millionenschwere Imagekampagne an den Start bringen, die die Vielfältigkeit Frankfurts herausstreichen soll und in vielen Städten der Welt für Rhein-Main werben soll.
Mit einer Broschüre will Rhein zudem zukünftigen Unternehmern die Existenzgründung erleichtern. Für die berufliche Selbstständigkeit seien nicht nur Fördergelder wichtig, sondern auch Hilfen, so Rhein.
Die Frankfurter CDU beschloss einstimmig, Programme für Existenzgründer zu prüfen. Dabei gehe es vor allem um unbürokratisch abrufbare Kleinkredite. Denn es zähle es zu den Aufgaben der Stadtpolitik, Existenzgründungen so einfach und attraktiv wie möglich zu machen.
25. April 2008, 17.11 Uhr
Nils Bremer
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