Nach fast fünf Monaten Verhandlung haben sich Verdi und die Frankfurter Uniklinik am Dienstag auf einen Tarifvertrag geeinigt, der die Beschäftigten der Klinik entlasten soll. In den vergangenen Wochen hatten die rund 4000 betroffenen Beschäftigten mehrfach gestreikt.
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Der Vorstand des Frankfurter Universitätsklinikums und die Gewerkschaft Verdi haben sich am Dienstag auf einen Tarifvertrag für die rund 4000 nicht ärztlichen Beschäftigten der Klinik geeinigt. Die Tarifverhandlungen liefen bereits seit Ende Juni, mehrfach hatten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedensten Bereichen der Uniklinik unter anderem für mehr Personal und bessere Ausbildungsbedingungen gestreikt.
Mit dem neuen Tarifvertrag soll es nun laut Verdi ab dem 1. August 2023 verbindliche Personalbesetzungen in jeder Schicht im Pflegedienst geben. Zudem sollen Beschäftigte, die in unterbesetzten Schichten arbeiten müssen, einen Anspruch auf zusätzliche freie Tage haben. Im nichtpflegerischen Bereich muss die Klinik bis zum 1. August 2023 mindestens 70 zusätzliche Stellen aufbauen. Zudem soll vor allem der praktische Teil der Ausbildung „deutlich verbessert“ werden. Bis die neuen Personalbesetzungen in Kraft treten, sollen die Beschäftigten außerdem drei zusätzliche Entlastungstage bekommen.
Laut Verdi-Verhandlungsführer Georg Schulze sei der neue Entlastungstarifvertrag ein „Meilenstein“ für bessere Arbeitsbedingungen an der Uniklinik. Auch den Patientinnen und Patienten käme eine gute Versorgung durch genügend Personal zugute. „Die Abwanderung von Fachkräften aus den Pflege- und Gesundheitsberufen kann nur gestoppt werden, wenn Ausbildung verbessert und Belastungen verlässlich begrenzt werden“, so Schulze weiter. „Nach fast drei Jahren Arbeit in der Covid-Pandemie stellt der Tarifvertrag jetzt die Weichen daher eindeutig in die richtige Richtung.“ Bevor der neue Vertrag tatsächlich wirksam wird, müssen noch die Gremien beider Seiten zustimmen. Dafür soll das Ergebnis nun in Mitgliederversammlungen an der Uniklinik zur Diskussion gestellt werden.