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Diskussion in Offenbach

Wolkenkuckucksheim HfG-Neubau?

Bei einem Podiumsgespräch in Offenbach wird deutlich: Der Neubau der Hochschule für Gestaltung auf dem Hafengelände ist Parteikonsens. Fraglich ist aber, ob der Staat dafür 90 Millionen Euro hat.
2007 kam das Bekenntnis der hessischen Landesregierung: Ja, ein Neubau der Hochschule für Gestaltung sei nicht nur möglich, sondern wünschenswert. Das Geld könne über das sogenannte Heureka-Programm realisiert werden. Drei Jahre später wurde die Landesregierung nicht müde, das Vorhaben zu bekräftigten. Und wiederum drei Jahre später, an einem Donnerstagnachmittag im August, sagt Minister Stefan Grüttner (CDU): "Wir stehen zum Neubau der HfG." Er setzte aber auch ein ziemlich großes Aber hinter seine Aussagen. Denn danach, dass die hehren Pläne auch realisiert werden, sieht es derzeit nicht aus. Und das, obwohl der Neubau parteiübergreifend favorisiert wird.
Bei dem Podiumsgespräch am Schlossplatz in Offenbach, sprechen sich Heike Habermann (SPD), Tarek Al-Wazir (Grüne) und Oliver Stirböck (FDP) für das Vorhaben aus. Woran liegt es?

Grüttner sieht die Gründe für die Verzögerung in den stockenden Verhandlungen zwischen Stadt und Land. Beide müssen sich über einen Grundstückstausch einigen. Das Neubau-Gelände am Hafen gehört der städtischen Mainviertel-Gesellschaft. Das alte Gelände der Hochschule am Schlossplatz ist in Händen des Landes. Die Liegenschaften müssten getauscht werden. Ursprünglich erhoffte sich das Land, dass Offenbach einen niedrigen Preis für den Hafen ansetzt - das aber ist nicht mehr möglich, seit die Stadt unter den Schutzschirm für verarmte Kommunen gekrochen ist. Sie muss nun zum marktüblichen Preis verkaufen. Der FDP-Politiker Stirböck schlägt denn auch vor, einen Mediator einzuschalten, um die festgefahrenen Verhandlungen wieder in Gang zu bringen. Grüttner setzt auf den 31.12. - denn dann läuft die Option für das Hafengelände ab, "das könnte den Prozess beschleunigen", ist er sicher.

Doch ist der Grundstückstausch ein solches Problem? Eher nicht, meint Tarek Al-Wazir. Beide Gelände seien zwischen acht und zehn Millionen Euro wert. "Da müsste man sich eigentlich einigen können." Der Grünen-Politiker sagt aber: "Die Landesregierung befindet sich in der Situation, nicht halten zu wollen, was sie 2007 versprochen hat." Sie habe schlicht Angst, nach einer Zusage für den Geländetausch kein Geld für den Neubau zu haben.

Der Neubau soll gut 90 Millionen Euro kosten, der erste Bauabschnitt könnte nach den jetzigen Planungen 2016 angegangen werden, allein für ihn werden 30 Millionen veranschlagt. Im Heureka-Programm waren einst 15 Millionen für die HfG eingeplant, ein Teil der Summe ist aber bereits für die Ertüchtigung des bestehenden Campus draufgegangen. Bei der HfG mache sich, wie sich Professor Kai Vöckler ausdrückte, eine gewisse Frustration breit. In den vergangenen Jahren wurden Raumpläne und Nutzungsmöglichkeiten für den alten Campus erdacht, über die Zukunft der Hochschule debattiert, die internen Abläufe überprüft, kurzum: viel Zeit in die Vorbereitung des Umzugs und viel politische Überzeugungsarbeit geleistet. Die Hochschule gründete auch einen Beirat, dem der ehemalige CDU-Wissenschaftsminister Udo Corts vorsteht, einem Mann mit exzellenten Kontakten.

Wie geht es weiter? Die jetzige Landesregierung ist noch bis zum 18. Januar 2014 im Amt. Sie müsste also noch einmal frischen Wind in die Verhandlungen bringen, den Grundstückstausch über die Bühne bringen. Tarek Al-Wazir meinte süffisant, das wäre doch ein schönes Abschiedsgeschenk. Gleichwohl stünde dann auch eine rot-grüne Regierung vor dem Problem, Geld für das Projekt aufbringen zu müssen.

Der Plan B sieht vor, das alte Gelände zu ertüchtigen und auf einem Nachbargrundstück zum Isenburger Schloss einen Neubau zu errichten. Das Vorhaben, so Hochschulpräsident Bernd Kracke, wäre aber mindestens genauso teuer wie ein Neubau, denn die bestehenden Bauten bedürften dringender Ertüchtigung. Allgemein wurde aber erneut anerkannt, dass der Neubau der Hochschule, die derzeit mit Raumproblemen zu kämpfen hat und etliche Gebäude im Stadtgebiet anmieten msuste, ein Gewinn nicht nur für die Stadt, sondern auch für Region und Land wäre. Aus der Kreativwirtschaft heraus entstünden Arbeitsplätze, so Al-Wazir. Und die sind im deindustrialisierten Offenbach derzeit rar gesät.
 
29. August 2013, 17.13 Uhr
Nils Bremer
 
 
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