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Foto: freestocks/Unsplash
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Corona-Krise

Bundeskanzlerin Merkel: „Zeigen Sie Vernunft und Herz“

In einer Telefonkonferenz haben sich Bund und Länder am Sonntagnachmittag auf ein weitgehendes Kontaktverbot geeinigt. In Hessen dürfen ab sofort nicht mehr als zwei Personen gemeinsam rausgehen; Ausnahmen gibt es.
Um die Ausbreitung des Coronavirus weiter einzudämmen, haben sich am Sonntagnachmittag Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder zu einer Telefonkonferenz versammelt, um über weitere Maßnahmen zu verhandeln. Dabei wurde festgelegt, dass ab sofort ein verschärftes Kontaktverbot gilt: Ansammlungen von mehr als zwei Personen sollen grundsätzlich verboten werden. Davon ausgenommen sind Familien sowie Personen, die gemeinsam in einem Haushalt leben. Darüber hinaus wurde die flächendeckende Schließung von allen Gastronomie-Betrieben beschlossen. Die neuen Regeln gelten zunächst für die kommenden zwei Wochen bis zum 5. April.

Die Kanzlerin betonte dabei, dass es sich nicht um Hinweise, sondern um zu befolgende Maßnahmen handele: „Es sind nicht einfach irgendwelche Empfehlungen, es sind Regeln.“ Darüber hinaus appellierte sie an die Bürgerinnen und Bürger und bat um Mithilfe: „Bitte ziehen Sie alle mit. Tun Sie jetzt das, was richtig ist für unser Land. Zeigen Sie Vernunft und Herz.“ Im Anschluss dankte die Kanzlerin allen, die bereits ihre Kontakte eingeschränkt und die Maßnahmen berücksichtigt haben. „Dass sich so viele an diese Verhaltensregeln halten, berührt mich sehr. So retten wir Leben.“

Hessen verschärft Maßnahmen

Auch in Hessen dürfen sich Menschen ab sofort nur noch alleine beziehungsweise mit maximal einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person sowie mit Angehörigen des eigenen Hausstands draußen aufhalten. Darüber hinaus sollte weiterhin der Sicherheitsabstand in der Öffentlichkeit von mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen gewahrt werden. Die Schließung der Gastronomie-Betriebe in Hessen wurde bereits am Freitag beschlossen. Neu ist, dass ab sofort auch Kosmetik- und Massagestudios, Friseursalons sowie Tattoostudios vorerst geschlossen bleiben. Mögliche Bußgelder und Maßnahmen bei Verstößen wolle man in weiteren Schritten festlegen, sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). „Wir können vieles verordnen, am Ende kommt es aber darauf an, dass die Menschen sich auch danach richten. Ich bin sehr zuversichtlich, dass das gelingt.“ Er hatte im Vorfeld an die Pressekonferenz erneut betont, dass eine Ausgangssperre die letzte Maßnahme sein müsse. „Freiheit ist ein kostbares Gut. Jetzt muss jeder Verantwortung übernehmen, für sich aber auch für alle anderen.“

Merkel begibt sich in häusliche Quarantäne


Inzwischen hat sich auch Kanzlerin Angela Merkel freiwillig in häusliche Quarantäne begeben. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert im Anschluss an die Pressekonferenz mit. Grund dafür sei, dass Merkel am Freitag Kontakt zu einem Arzt gehabt haben soll , der positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. „Sie wird sich in den nächsten Tagen regelmäßig testen lassen, weil ein Test jetzt noch nicht voll aussagekräftig wäre. Auch aus der häuslichen Quarantäne wird die Bundeskanzlerin ihren Dienstgeschäften nachgehen“, so der Sprecher der Kanzlerin.

Ein Abflachen der Kurve? Robert-Koch-Institut meldet aktuelle Zahlen

Aktuell verzeichnet Deutschland eine Anzahl von 22 672 Infizierten, am Sonntag wurden 4062 Neuinfizierungen gemeldet. „Wir haben noch nicht aus allen Gesundheitsämtern die Zahlen vom Wochenende erhalten. Den tatsächlichen Anstieg können wir erst in den kommenden Tagen nennen“, sagte Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Montagvormittag. Bei den bekannten Fällen gehe man davon aus, dass mindestens 2809 Personen bereits genesen sind. Die Todesfälle durch Covid-19 sind in Deutschland auf 86 gestiegen.

Jedoch sei ein Trend erkennbar, der bereits auf eine Abflachung der exponentiellen Wachstumskurve hinweise, so Wieler. „Es ist aber noch zu früh, um das zu bewerten. Das können wir erst am Mittwoch bestätigen.“ Die Risikowahrnehmung in der Bevölkerung nehme zudem zu. „Das Wissen der Menschen hat sich in den vergangenen Wochen verbessert, in Bezug auf die Umsetzung muss allerdings noch mehr passieren“, sagte der RKI-Präsident. Er weise nach wie vor auf den Dreiklang aus sozialer Distanzierung und die Eindämmung der Epidemie sowie Kontaktnachverfolgung und die Isolierung von Betroffenen und die damit einhergehende Erhöhung der Kapazität in der ärztlichen Versorgung hin.
 
23. März 2020, 13.13 Uhr
sie/jwe
 
 
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