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Foto: Fraport AG Fototeam Stefan Rebscher
Foto: Fraport AG Fototeam Stefan Rebscher

CargoCity Süd

Schmiergeld im Bücherregal

Die zehnte Runde beim CargoCity-Süd-Prozess: Vernommen wurde ein Polizist, der den Fraport-Manager Volker A. verhört hatte. Auf der Anklagebank schweigt dieser. Vor der Verhandlung aber belastete er Ardi Goldman mit seiner Aussage.
Sich bestechen zu lassen, ist wohl nicht allzu schwer. Komplizierter ist die Frage, was tun mit dem illegal erworbenem Geld? Schließlich fällt es auf, wenn plötzlich große Beträge auf das eigene Konto eingehen. Und den neuesten Luxus-Schlitten in bar zu bezahlen, dürfte zumindest mal das Finanzamt stutzig machen. Im Fall der Korruptionsaffäre bei CargoCity Süd wurden Teile des Geldes über einen Umweg über Liechtenstein verschleiert. Wie ging es aber von dort aus weiter? Das berichtete am sechsten Verhandlungstag der Polizeibeamte Harald R. Er hatte, gemeinsam mit Staatsanwaltschaft und Finanzbeamten, den ehemaligen Fraport-Manager Volker A. auf dem Polizeipräsidium vernommen. Volker A. wird vorgeworfen, sich mit Makler Uwe S. eine „Provision“ für die Vergabe von Grundstücken bei CargoCity Süd geteilt zu haben. Volker A. macht während des Prozesses keine Angaben, zuvor hatte er jedoch ausgesagt.

Nachdem das Geschäft mit Investor Ardi Goldman abgeschlossen war, soll ein Teil der „Provision“ nach Liechtenstein überwiesen worden sein. Volker A. hob daraufhin vor Ort rund 160.000 Euro ab und brachte es bar nach Deutschland. „Ich habe das Geld in einem Umschlag im Bücherregal versteckt und über die nächsten fünf Jahre aufgebraucht“, zitierte der Polizist aus dem Aussage-Protokoll. Für weitere Zahlungen soll Volker A. dann ein eigenes Liechtenstein-Konto eröffnet haben, über das er mit einem Passwort von Deutschland aus verfügen konnte.

Die Aussage des einstigen Managers lässt auch Rückschlüsse zu, warum er sich überhaupt auf den Handel eingelassen hatte. Er gab zu Protokoll, wie sich sein beruflicher Stand durch eine Umstrukturierung innerhalb der Fraport stark geändert hatte. Nachdem die „Filetstücke“ der Grundstücke bei CargoCity Süd verkauft worden waren, sei seine Abteilung verlegt und stark minimiert worden. „Wir waren uns sicher, dass wir ganz aufgelöst werden“ und „die schöne Zeit war vorbei“, zitierte der Richter aus dessen Aussage.

Für Ardi Goldman dürfte die Aussage des ehemaligen Fraport-Managers äußerst unerfreulich gewesen sein. Denn er gab an, dass es mindestens zwei Treffen zwischen ihm, Makler Uwe S. und Ardi Goldman gegeben hatte. Dort soll es auch um Provisionszahlungen gegangen sein. Der Frankfurter Immobilieninvestor hat bisher immer bestritten, gewusst zu haben, dass ein Teil des Geldes an Volker A. gegangen ist.

Neben dem Polizisten wurden auch zwei Geschäftspartner von Ardi Goldman und Uwe S. vernommen. Sie sollten aufklären, ob es zwischen den beiden ein Treffen gab, als die Kontaktsperre bereits bestand. Der Immobilienmakler Andreas P. machte von seinem Auskunftsverweigerungsrecht Gebrauch, nach dem er nicht aussagen muss, wenn er sich dabei selbst belastet. Kaufmann Ronny W. machte dagegen Angaben. Er schilderte, dass Uwe S. ihn überreden wollte, ein Treffen mit Goldman zu arrangieren. Was der Makler genau im Sinn hatte, wurde nicht ganz klar – ging es nur darum, die Aussagen der beiden abzugleichen oder wollte Uwe S. Geld für eine wohlwollende Aussage kassieren? Ronny W. ist ein weiteres Mal geladen und wird dann wohl erneut Fragen zu diesem Punkt beantworten müssen. Auch Polizist Harald P. muss noch einmal vor Gericht erscheinen.

Die Vorgeschichte



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15. April 2015, 11.00 Uhr
Christina Weber
 
 
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