Josef Ackermann wurde zum „European Banker of the Year 2009“ gekürt - wegen seiner Managementstrategie. Die Globalisierungskritiker von Attac machten ihn aus dem gleichen Grund zum Wanker of the year.
Temor Sitez /
Wer hätte das gedacht? Im internationalen Vergleich konnte sich Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank, durchsetzen und den Titel „European Banker of the Year 2009“ einheimsen. Gewählt hat ihn die Journalistengruppe 20+1 wegen seiner, so heißt es, starken Managementführung an der Spitze der Deutschen Bank. Außerdem habe er das Geldinstitut bei der Bewältigung der Finanzkrise unterstützt. Doch welche Krise ist gemeint?
Die Globalisierungskritiker von Attac bezeichneten die komplette Verleihung deswegen gleich als Heuchelei und verliehen dem Vorstandschef den Preis als „W.A.N.K.E.R of the Year“. Wobei Wanker natürlich nicht für, so die wörtliche Übersetzung aus dem Englischen, Wichser steht, sondern: Wiederholt Aufgefallener Neoliberaler Krisenverschärfender Einflussnehmer auf die Regierung. Aha.
Die Journalistengruppe 20+1 lobte jedoch Ackermanns Zielvorstellungen, "aus Deutschland heraus eine europäische Großbank mit globalem Anspruch aufzubauen". Er habe die internationale Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und die Marktposition in allen Kerngeschäftsfeldern der Bank in diversen Weltregionen ausgebaut. Ackermann dankte seinem Team und seinen Deutsche Bank Vorgängern Hilmar Kopper und Rolf Breuer.
Der "European Banker of the Year" wird seit 1994 jährlich gekürt, initiiert von dem iranischstämmigen Banker und Finanzkommunikationsberater Nader Maleki, der so den Finanzplatz Frankfurt und damit Deutschland stärken will. Im Vorjahr wurde mit Jean-Claude Juncker erstmals ein Politiker mit der Auszeichnung geehrt. Davor erhielt EZB- Präsident Trichet den renommierten Titel.