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118 Tiere beschlagnahmt
Illegaler Welpenhandel – Hessen mit zentraler Rolle
2023 wurden in Hessen insgesamt 118 Tiere in Fällen von illegalem Handel beschlagnahmt, das geht aus einem Report von Vier Pfoten hervor. Damit hat Hessen eine zentrale Rolle inne.
Im vergangenen Jahr wurden deutschlandweit 803 Hunde und 45 Katzen in insgesamt 83 Fällen illegalen Handels beschlagnahmt. Mindestens neun Tiere starben kurze Zeit später; viele hatten keine oder nur ungültige Papiere, und den meisten fehlte der Impfschutz, insbesondere gegen Tollwut. Das geht aus einem Report der Tierschutzorganisation Vier Pfoten hervor, die zu diesem Zweck Angebote auf den Online-Plattformen Quoka, Deine Tierwelt, Kleinanzeigen und – seit März 2023 – Markt.de überwacht und ausgewertet hat.
Im Vergleich zum Vorjahr wurden zwar rund 17 Prozent weniger Tiere (1017) und rund 30 Prozent weniger Fälle (119) verzeichnet, es bleibe aber „alarmierend, dass trotz der überfüllten Tierheime das Angebot an Welpen nur leicht zurückgegangen ist“, heißt es in dem Report. Außerdem sei mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen. Immerhin auf der Plattform Kleinanzeigen sank die Anzahl der Inserate mit Hunden um 40 Prozent im Vergleich zu 2022, mutmaßlich aufgrund der Ende des Jahres neu eingeführten Richtlinien: Das Vermitteln von Hundewelpen unter zwölf Monaten ohne die erforderliche Erlaubnis der Behörden ist untersagt. Allerdings zeige der Trend deutlich, dass sich der Markt auf andere Plattformen wie Quoka verlagere.
Hessen nimmt zentrale Rolle im illegalen Welpenhandel ein
In Hessen wurden insgesamt 118 Tiere in sieben Fällen beschlagnahmt, dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 117 Tieren in zwölf Fällen. Nur in Baden-Württemberg waren es deutlich mehr Tiere, nämlich 267 in elf Fällen. In Hamburg, Bremen, Sachsen-Anhalt und dem Saarland wurden keine Tiere sichergestellt.
„Die Entwicklung zeigt, dass bei den Beschlagnahmungen und der Anzahl der sichergestellten Tiere im Jahr 2023 vorwiegend dieselben Bundesländer wie im Vorjahr eine zentrale Rolle im illegalen Welpenhandel einnehmen“, heißt es. Als Grund hierfür werden mehr Kontrollen, eine besondere Sensibilisierung der Behörden, besonders viel Handel und Nachfrage, Transportwege sowie eine ausführliche Medienberichterstattung über die Thematik genannt.
Illegaler Welpenhandel: Welche Rassen liegen im Trend?
Meistens sind es zu junge und kranke Hunde aus sogenannten „Vermehrerstationen“, die anonym im Internet angeboten werden, warnt Vier Pfoten. „Der niedrige Preis, der früher ein Warnsignal für Käufer:innen war, ist heute kein Zeichen mehr für den illegalen Welpenhandel. Denn Kriminelle haben dazugelernt und bieten im Trend liegende Rassen auf dem gleichen Preisniveau an wie verantwortungsvolle Züchter:innen.“
Die am häufigsten nachgefragten Rassen sind der Labrador, die Französische Bulldogge, der Chihuahua und der Pomeranian, der auch Zwergspitz genannt wird. Im Jahr 2022 gehörten die Französische Bulldogge (Platz 2) und der Labrador (Platz 3) auch noch zu den fünf beliebtesten Hundearten in Frankfurt, 2023 wurden sie jedoch vom Shih Tzu und dem Goldendoodle aus dem Ranking gekickt.
Info
Wer eine dubiose Anzeige im Internet entdeckt, kann diese über das Meldetool direkt an Vier Pfoten übermitteln.
Im Vergleich zum Vorjahr wurden zwar rund 17 Prozent weniger Tiere (1017) und rund 30 Prozent weniger Fälle (119) verzeichnet, es bleibe aber „alarmierend, dass trotz der überfüllten Tierheime das Angebot an Welpen nur leicht zurückgegangen ist“, heißt es in dem Report. Außerdem sei mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen. Immerhin auf der Plattform Kleinanzeigen sank die Anzahl der Inserate mit Hunden um 40 Prozent im Vergleich zu 2022, mutmaßlich aufgrund der Ende des Jahres neu eingeführten Richtlinien: Das Vermitteln von Hundewelpen unter zwölf Monaten ohne die erforderliche Erlaubnis der Behörden ist untersagt. Allerdings zeige der Trend deutlich, dass sich der Markt auf andere Plattformen wie Quoka verlagere.
In Hessen wurden insgesamt 118 Tiere in sieben Fällen beschlagnahmt, dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 117 Tieren in zwölf Fällen. Nur in Baden-Württemberg waren es deutlich mehr Tiere, nämlich 267 in elf Fällen. In Hamburg, Bremen, Sachsen-Anhalt und dem Saarland wurden keine Tiere sichergestellt.
„Die Entwicklung zeigt, dass bei den Beschlagnahmungen und der Anzahl der sichergestellten Tiere im Jahr 2023 vorwiegend dieselben Bundesländer wie im Vorjahr eine zentrale Rolle im illegalen Welpenhandel einnehmen“, heißt es. Als Grund hierfür werden mehr Kontrollen, eine besondere Sensibilisierung der Behörden, besonders viel Handel und Nachfrage, Transportwege sowie eine ausführliche Medienberichterstattung über die Thematik genannt.
Meistens sind es zu junge und kranke Hunde aus sogenannten „Vermehrerstationen“, die anonym im Internet angeboten werden, warnt Vier Pfoten. „Der niedrige Preis, der früher ein Warnsignal für Käufer:innen war, ist heute kein Zeichen mehr für den illegalen Welpenhandel. Denn Kriminelle haben dazugelernt und bieten im Trend liegende Rassen auf dem gleichen Preisniveau an wie verantwortungsvolle Züchter:innen.“
Die am häufigsten nachgefragten Rassen sind der Labrador, die Französische Bulldogge, der Chihuahua und der Pomeranian, der auch Zwergspitz genannt wird. Im Jahr 2022 gehörten die Französische Bulldogge (Platz 2) und der Labrador (Platz 3) auch noch zu den fünf beliebtesten Hundearten in Frankfurt, 2023 wurden sie jedoch vom Shih Tzu und dem Goldendoodle aus dem Ranking gekickt.
Wer eine dubiose Anzeige im Internet entdeckt, kann diese über das Meldetool direkt an Vier Pfoten übermitteln.
2. Februar 2024, 16.30 Uhr
Sina Claßen
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sina
Claßen >>
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