Streit um Galopprennbahn geht weiter

Der Renn-Klub gibt nicht auf

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Der Frankfurter Renn-Klub will, dass die Galopprennbahn neben dem geplanten DFB-Zentrum fortbestehen soll. Die Stadt lehnt diesen Kompromiss bisher ab. Sollte man sich nicht einigen, erwägt der Klub eine Klage.

jst /

„Die Stadt Frankfurt galoppiert schneller als die Pferde auf der Rennbahn“, sagte Carl-Philip Graf zu Solms-Wildenfels, Schatzmeister des Frankfurter Renn-Klubs am Dienstag. Damit kritisierte er das Vorgehen der Stadt, dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) das Gelände der Galopprennbahn für ein Leistungszentrum zu überlassen und den Rennsport aufzugeben. Der Renn-Klub habe aus der Zeitung erfahren, dass der DFB kommen wird – ein Gespräch habe nie stattgefunden. Der neu gewählte Präsident, Manfred Louven, will keinesfalls den DFB verhindern, fordert aber eine Koexistenz, um den Rennsport mit seiner 150-jährigen Tradition nicht gänzlich zu vertreiben: „Eine Koexistenz ist möglich. Der DFB war ein fairer Partner bei der WM und wir hoffen, dass er nicht zum Totengräber der Rennbahn mutiert“, so Louven.

Seitens der Stadt heißt es, dass dies aufgrund der Flächenverhältnisse nicht möglich sei, obwohl der Renn-Klub auf drei von vier Bahnen verzichten würde und mit einer Fläche von vier Hektar zufrieden wäre, um sechs bis zehn Rennen im Jahr zu veranstalten. In den Planungen der Stadt nimmt die Rennbahn allerdings mit 15 Hektar ein – die Größe von vier Hektar sei vom Planungsbüro intensiv geprüft und abgelehnt worden, sagt Mark Gellert, Sprecher des Planungsdezernats. Doch der Schatzmeister wendet ein: "Hier wird mit ungleichem Maße argumentiert."

Die Zeit für den Renn-Klub drängt, denn bereits im Oktober soll die Stadtverordnetenversammlung darüber beschließen, ob die Stadt die gesellschaftlichen Anteile an der Hippodrom GmbH von ihrem Geschäftsführer Manfred Hellwig kauft und den Mietvertrag mit dem Renn-Klub aufhebt. Dieser besteht bis 2024. Somit stünde dem Bau des DFB-Zentrums nur noch der Golfbetrieb im Wege, der ebenfalls einen Vertrag bis 2024 hat. Dieser ist jedoch nur für öffentliche Zwecke oder Infrastrukturmaßnahmen kündbar – die Gespräche dauern an. „Sie haben mit einem Klage-Risiko von uns, den Trainern und dem Golfplatzbetreiber zu rechnen“, sagte der Schatzmeister, der die Stadtverordneten anschreiben und auf das Risiko hinweisen möchte.

Für die Mitglieder des Renn-Klubs steht fest, dass sie „den Klageweg bis zum Ende ausfechten werden“, wenn die Stadt nicht kooperiert und bereit ist, nach einer zufriedenstellenden Lösung für beide Parteien zu suchen. Dazu kommt, dass gegen den ehemaligen Renn-Klub-Präsident Manfred Hellwig Klage eingereicht werden soll, da er – nach Aussage des Renn-Klubs - zwar die Vollmacht hatte, um mit der Stadt zu verhandeln, aber nicht, um seine Gesellschaftsanteile zu verkaufen. Auf die Frage, was passieren wird, wenn die Bagger und Bauarbeiter Ende 2015 anrücken, sagte Michaela Faust vom Renn-Klub: „Wir werden hier nicht weggehen. Die können uns vom Platz tragen.“

Bitte beachten Sie auch unseren Zwischenruf von Renn-Klub-Präsident Manfred Louven.


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