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Pokalspiel Gladbach gegen Kickers
Ein Eintracht-Fan auf dem Bieberer Berg
Wer Eintracht-Fan ist, hat auf dem Bieberer Berg nichts verloren. Unser Autor hat mal eine Ausnahme gemacht und sich das Pokalspiel der Kickers gegen Gladbach angesehen. Für ihn hat es sich gelohnt.
Zugegeben, ich war enorm skeptisch. Mein Freund Martin am Telefon: „Ich habe zufällig noch eine Karte für das Pokalspiel übrig, kommst Du mit?“ Nun wissen wir: Die Eintracht spielte im Pokal-Achtelfinale gar nicht mehr mit, wohl aber die Offenbacher Kickers. Ich bin Eintracht-Fan, in zweiter Linie. In erster Linie bin ich Fußball-Fan. Also sagte ich zu. Mein erstes richtiges Mal Bieberer Berg.
Martin hat ein Ritual: Er parkt sein Auto immer unten in der Nähe der Tankstelle und läuft dann den guten Kilometer die Bieberer Straße hoch in Richtung Stadion. Früher, so erklärt er, sei das noch viel eindrucksvoller gewesen, als die beiden imposanten Flutlichtstrahler noch das gesamte Umfeld illuminierten und das marode alte Stadion zum Tempel einer ganzen Stadt wurde. Jetzt sind die Strahler weg, das Stadion ist neu, es ist grandios und erstmals seit dem Umbau ausverkauft. Das merkt man auch an der Versorgung mit Getränken und Bratwürsten: Die Logistik ist hoffnungslos überfordert mit den Menschenmassen. Macht aber gar nichts.
Wir sitzen Reihe 1, Haupttribüne, direkt hinter der Gladbacher Auswechselbank. Keine Draufsicht auf das Spielfeld, keine taktische Analyse möglich, dafür aber ganz dicht dran. Gegenüber die imposante Wand der OFC-Fantribüne, die für eine Stimmung sorgt, wie sie in einem englischen Stadion der 60er-Jahre nicht besser hätte sein können. Es wird ein großartiges Match, was hauptsächlich an den Offenbachern liegt, die nicht nur kämpferisch dagegen halten, sondern gut Fußball spielen. Die Gladbacher verwalten das Spiel und lauern auf den Offenbacher Fehler. Der kommt, kurz nach der Halbzeit, Ecke Gladbach, ein dämliches und offensichtliches Handspiel des Offenbachers Müller (so ist das, wenn Stürmer im Strafraum aushelfen), der sich noch dazu geschubst fühlte (zurecht, und zwar von seinem Mitspieler) – Elfmeter, 0:1. Und die Offenbacher? Kämpfen weiter, versuchen alles, aber es reicht nicht.
Ich ertappe mich dabei, ihnen den Ausgleich zu wünschen. Aber als das Stadion zu singen beginnt: „Steht auf, wenn ihr Kickers seid“, bleibe ich sitzen. So weit geht meine Sympathie dann doch nicht. Außerdem ist das Spiel viel zu interessant. Am Ende macht Gladbach den Sack zu. Als der Ex-Offenbacher und Jetzt-Gladbacher André Hahn ausgewechselt wird, applaudiert ihm das gesamte Stadion. Und als die Offenbacher Spieler nach dem Spiel auf ihre Fans zulaufen, um sich zu bedanken, bekommen sie spontanen Beifall aus dem Block der Gladbacher Fans. Den haben sie sich verdient. Und ich kenne es jetzt, das Feeling Bieberer Berg.
Martin hat ein Ritual: Er parkt sein Auto immer unten in der Nähe der Tankstelle und läuft dann den guten Kilometer die Bieberer Straße hoch in Richtung Stadion. Früher, so erklärt er, sei das noch viel eindrucksvoller gewesen, als die beiden imposanten Flutlichtstrahler noch das gesamte Umfeld illuminierten und das marode alte Stadion zum Tempel einer ganzen Stadt wurde. Jetzt sind die Strahler weg, das Stadion ist neu, es ist grandios und erstmals seit dem Umbau ausverkauft. Das merkt man auch an der Versorgung mit Getränken und Bratwürsten: Die Logistik ist hoffnungslos überfordert mit den Menschenmassen. Macht aber gar nichts.
Wir sitzen Reihe 1, Haupttribüne, direkt hinter der Gladbacher Auswechselbank. Keine Draufsicht auf das Spielfeld, keine taktische Analyse möglich, dafür aber ganz dicht dran. Gegenüber die imposante Wand der OFC-Fantribüne, die für eine Stimmung sorgt, wie sie in einem englischen Stadion der 60er-Jahre nicht besser hätte sein können. Es wird ein großartiges Match, was hauptsächlich an den Offenbachern liegt, die nicht nur kämpferisch dagegen halten, sondern gut Fußball spielen. Die Gladbacher verwalten das Spiel und lauern auf den Offenbacher Fehler. Der kommt, kurz nach der Halbzeit, Ecke Gladbach, ein dämliches und offensichtliches Handspiel des Offenbachers Müller (so ist das, wenn Stürmer im Strafraum aushelfen), der sich noch dazu geschubst fühlte (zurecht, und zwar von seinem Mitspieler) – Elfmeter, 0:1. Und die Offenbacher? Kämpfen weiter, versuchen alles, aber es reicht nicht.
Ich ertappe mich dabei, ihnen den Ausgleich zu wünschen. Aber als das Stadion zu singen beginnt: „Steht auf, wenn ihr Kickers seid“, bleibe ich sitzen. So weit geht meine Sympathie dann doch nicht. Außerdem ist das Spiel viel zu interessant. Am Ende macht Gladbach den Sack zu. Als der Ex-Offenbacher und Jetzt-Gladbacher André Hahn ausgewechselt wird, applaudiert ihm das gesamte Stadion. Und als die Offenbacher Spieler nach dem Spiel auf ihre Fans zulaufen, um sich zu bedanken, bekommen sie spontanen Beifall aus dem Block der Gladbacher Fans. Den haben sie sich verdient. Und ich kenne es jetzt, das Feeling Bieberer Berg.
5. März 2015, 10.44 Uhr
Christoph Schröder
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