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Neuer Trainer, neues Glück?

Sascha Glass sucht den Killerinstinkt beim 1. FFC

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Der eigene Sieg gegen Duisburg, die Niederlage von Potsdam in Essen – die Frauen des 1. FFC Frankfurt geben die Hoffnung auf die Championsleague noch nicht auf.
Als Stadionsprecher Rolf Töpperwien nach Spielschluss die Blitztabelle über die Lautsprecher am Brentanobad verkündete, stand der 1. FFC nach dem 5:2 gegen den FCR 2001 Duisburg wieder auf Platz 2. Wert war das zu diesem Zeitpunkt noch wenig, denn Potsdam würde erst gut eine Stunde später sein Spiel beginnen, auswärts in Essen zwar, aber nach zwei Matches mit jeweils sechs Toren zuletzt, konnte man mit einer Niederlage dort nun wirklich nicht rechnen. Um dann kam um 15:45 Uhr die unverhoffte Nachricht: 1:0 siegte die SGS durch ein Tor der zwei Minuten zuvor eingewechselten Isabelle Wolf in der 71. Minuten. Also blieb der 1. FFC vor dem Prestigeduell gegen die Turbinen am kommenden Mittwoch um 17:45 Uhr in Rödelheim auf dem Platz, der wieder internationale Spiele bedeuten würde, nur haben die Potsdammerinnen bekanntlich noch immer ein Spiel weniger. Es bleibt also spannend in dieser „Woche der Wahrheit“ mit den drei Heimspielen innerhalb von acht Tagen, denn auch Wolfsburg, der frisch gebackene Championsleague-Finalteilnehmer und voraussichtliche neue deutsche Meister mit Ex-Frankfurterin Conny Pohlers, kommt noch an den Main.

Nach den beiden enttäuschenden Auswärtsspielen in Freiburg (1:3) und Jena (1:1) hatte die Führung des 1. FFC Frankfurt am Donnerstag die Reißleine gezogen und sich zur zweiten Trainerentlassung in der laufenden Saison entschlossen. Noch an Ostern hatte Manager Siegfried Dietrich im Interview mit dem JOURNAL FRANKFURT (siehe www.journal-frankfurt.de/1ffc) die „Step by step“-Devise seines „sehr intellektuell ausgerichteten Trainers, der genau weiß, was er tut und der eine gute Ansprache bei den Spielrinnen hat“, unterstützt, nur da glaubte der grundsätzlich optimistisch ausgerichtete Dietrich noch an zwei Auswärtssiege und das Erreichen des Saisonminimalziels. Nun soll es also Sascha Glass richten, der gerade mit seinen B-Juniorinnen am Mittwoch die Südstaffel gewann und Tags drauf zum Interimstrainer berufen wurde. Nur zwei Trainingseinheiten hatte Glass mit dem A-Team, trotzdem stellte er mutig auf ein 4-4-2-System um, denn er wollte das Spiel offensiv(er) angehen. „Das war ein Risiko“, meinte er nach dem Spiel, „aber es hat Spaß gemacht, zuzuschauen und ich war mit dem Offensivspiel der Mannschaft zufrieden, die entsprach der Vorstellung, die ich vom Fußball habe.“

So klar, wie es das 5:2 als Endergebnis der Partie suggerieren mag, war der Spielverlauf oder gar die Überlegenheit der Frankfurterinnen nicht. Unter Sven Kahlert, bis September Trainer beim FFC, haben die von Insolvenz bedrohten Duisburgerinnen ihr Spiel stark verbessert. Zwei Tore bei einer „so abgezockten Mannschaft“, damit war Kahlert zufrieden, unglücklich allerdings mit den vielen individuellen Fehlern seiner Frauen, die gnadenlos ausgenutzt wurden. „Sonst wäre vielleicht eine kleine Sensation möglich gewesen.“ Welch Ironie des Schicksals, hätte ausgerechnet der Ex-Coach die Championsleague-Träume des FFC zerstört. Dass es nicht dazu kam, lag daran, dass die Frankfurterinnen die Schmach von Jena vergessen machen wollten. Der erste Torschuss gelang allerdings Mandy Islacker, die allein auf Nadine Angerer zulief und an der Torfrau scheiterte. Angerer wie auch Kämper auf der anderen Seite machte einige Chancen zunichte, unverständlich allerdings, das Angerer, die vielleicht das Spiel schnell machen wollte, mit riskanten Pässen ihre Abwehrspielerinnen öfters in die Bredouille brachte, denn die Duisburgerinnen waren hellwach und attackierten sofort. Bei einem eher nervösen Beginn (ein krasser Fehlpass von Kulig war ein Indiz) nicht wirklich hilfreich und eher kontraproduktiv. Denn auch wenn das 1:0 durch Saskia Bartusiak bereits in der 8. Minute fiel, die Gäste waren dank ihres funktionierenden Umschaltspiels immer gefährlich zumal viele Chancen (Glass hofft auf mehr Killerinstinkt in den nächsten beiden Partien), Kulig ans Außennetz, Marozsán verzog, Garefrekes flog am Ball vorbei, ausgelassen wurden. Tameka Butt gelang dazwischen in der 27. Minute das 2:0. Das hatte zur Pause Bestand obwohl der Anschlusstreffer immer wieder in der Luft lag.

Der fiel dann nach fünf Minuten in der 2. Halbzeit durch Barbara Müller. Den Anfang der zweiten 45 Minuten verschliefen die Frankfurterinnen. Crnogorcevic kam in der 55. Minute für Butt und sorgte auf der linken Außenbahn für etwas mehr Wirbel, war aber mehrmals zu schnell und lief ins Abseits. Gut zehn Minuten nach ihrer Einwechslung spielte sie allerdings einen schlauen Pass auf Kozue Ando (beide japanische Weltmeisterinnen gehörten zu den besten Spielerinnen gestern), die Angreiferin konnte nur durch ein Foul gestoppt werden. Marozsán verwandelte den Elfmeter souverän und fünf Minuten legte Crnogorcevic mit einer halben Flugeinlage nach. Hut ab vor den Duisburgerinnen: in der 69 Minute platzierte wiederum Müller einen Freistoß direkt neben den rechten Pfosten. Ein Superschuss. Ando krönte ihre gute Leistung mit dem 5:2 aus der Drehung heraus. Jetzt also „der Klassiker schlechthin und der nächste Knaller am Sonntag“ (Dietrich) mit Potsdam und Wolfsburg – Glass will seine Hausaufgaben machen, sich ein paar Spiele der Turbinen anschauen und dann einen Matchplan aufstellen und bei Training am Dienstag an den Schwächen arbeiten. Fortsetzung folgt.
 
22. April 2013, 10.17 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
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