Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

Piraten setzen auf Katzen

Sind wir nicht alle ein bisschen Herbert

„Dumm grinsen“ tun die anderen, die Piraten setzen auf ihren Wahlkampfplakaten für die Oberbürgermeisterwahl lieber auf Kätzchen. Weil sie alle mögen und nicht gekünstelt wirken.
Herbert Förster (links) ist ein bescheidener Mann. „ich habe die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen“, behauptet der derzeitige Oberpirat von sich selbst. Sein Protegé, Stefan Schimanowski (rechts), geht gar noch einen Schritt weiter: „Herbert ist bestimmt nicht der perfekte Kandidat für den Oberbürgermeisterposten.“ Da dankt der Chef (der sich eigentlich nicht als Chef sieht) artig. „Dafür ist er echt und nicht auf Schicki-Micki aufgemotzt“, ergänzt Schimanowski fix. Ein bisschen so, wie die Kätzchen also, die von den Plakaten der Partei schnurren. Der Slogan "Frankfurt verstehen" sei zwar "genauso doof, wie die der anderen Kandidaten", doch dafür würden die Haustiger "nicht so dumm grinsen". Ein knapper Punktsieg.

Die Piraten ziehen in den Wahlkampf. Thesen, ein Programm oder große Versprechen gibt es aus dem Freibeuterlager kaum. Immerhin verrät Förster soviel: Als Oberbürgermeister würde er sich gegen die von Boris Rhein geforderte Kameraüberwachung öffentlicher Plätze einsetzen. Wie Studien zeigten, sinke die Anzahl der Verbrechen dadurch nämlich gar nicht. Die Bürger sollen von städtischen Vorhaben frühzeitig erfahren, damit sie gegen unliebsame rechtzeitig protestieren könnten. Und, ach ja, den Fluglärm thematisiert der orangenfarbene Kandidat nicht. Der falle nämlich in den Verantwortungsbereich des Landtags. Das Argument, das Frankfurter Stadtoberhaupt erhalte doch einen Sitz im Aufsichtsrat der Fraport, lassen die Piraten nicht gelten. Denn als Mitglied des Aufsichtsrats müsse man „Entscheidungen zum Wohle der Firma treffen“. Ein Nachtflugverbot geschweige denn eine Schließung der Landebahn fielen sicherlich nicht in diese Kategorie. Etwas merkwürdig mutet dann jedoch an, dass eines der Plakate den Fluglärm sehr wohl thematisiert. Es wirbt für mehr Mitbestimmung der Bürger, zeigt ein Motzki-Kind, das vor einem Flugzeug zu sehen ist.

Sei’s drum! Die Kernaussage Försters ist, dass ganz Frankfurt ein bisschen Herbert ist. Die Plakate mit dem Konterfei des Kapitäns kommen teilweise ganz ohne dasselbe aus. Der Kopf ist ausgeschnitten, Passanten können ihren eigenen in dasselbe stecken, ein Foto schießen und das ganze bei den Piraten online stellen. Im Netz gibt es Wahlkampfvideos, die vielleicht etwas trashig, aber durchaus humorvoll rüberkommen. Kritisch gesagt: Das Wahlkampfbudget von 7.000 Euro macht sich bemerkbar. Wohlwollend könnte man sagen, Förster meint es ernst mit seinem authentischen Wahlkampf. Die Piraten sagen: Der Herbert, der bist Du, der ist sie, der bin ich, der sind wir alle. Wer einen Herbert wählt, wählt die ganze Stadt.
 
31. Januar 2012, 16.13 Uhr
Gerald Schäfer
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Politik
Mit einem Überschuss von knapp 390 Millionen Euro konnte Frankfurt das Jahr 2023 abschließen. Große Defizite gibt es an anderer Stelle.
Text: Till Geginat / Foto: unsplash/Jan Philipp Thiele
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
2. Mai 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Josephine Foster
    Brotfabrik | 20.00 Uhr
  • Glasperlenspiel
    Kulturzentrum KUZ | 20.00 Uhr
  • Blues Caravan 2024
    Wunderbar Weite Welt Eppstein | 20.00 Uhr
Nightlife
  • Afterwork Clubbing
    Gibson | 22.00 Uhr
  • Play
    Silbergold | 23.59 Uhr
  • Alarmstufe Magenta
    Kulturclub schon schön | 23.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • London Symphony Orchestra
    Alte Oper | 20.00 Uhr
  • Liv Quartet
    Holzhausenschlösschen | 19.30 Uhr
  • Das Schloss am Ende der Straße
    Die Kammeroper Frankfurt im Palais Livingston | 20.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Jedermann Reloaded
    Hessisches Staatstheater Wiesbaden | 19.30 Uhr
  • Es ist nur eine Phase Hase
    Die Komödie | 20.00 Uhr
  • Doctor Faustus
    Internationales Theater Frankfurt | 20.00 Uhr
Kunst
  • Paris, Königstein, Berlin – Louise Rösler (1907–1993)
    Museum Giersch der Goethe-Universität | 10.00 Uhr
  • RAY
    Galerie Hanna Bekker vom Rath | 19.00 Uhr
  • Anna Goschin und Felicithas Arndt
    Barbara von Stechow | 11.00 Uhr
Kinder
  • Lichtspielplatz
    DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum | 11.00 Uhr
  • Schirn Studio. Die Kunstwerkstatt
    Schirn Kunsthalle Frankfurt | 16.00 Uhr
  • Hands On! Robotics-Lab
    Stadtteilbibliothek Seckbach | 16.00 Uhr
und sonst
  • Mai- und Weinfest
    Liebfrauenberg | 11.00 Uhr
  • Aufsitzerpflanzen im tropischen Regenwald – die Spezialisten der Baumkronen
    Palmengarten | 18.30 Uhr
  • Frankfurter Kaffeehausgeschichten - Von Muckefuck bis Coffee to go
    Frankfurter Stadtevents | 14.00 Uhr
Freie Stellen