Mehrere Tausend Menschen fanden sich am Montag zur ersten Demo gegen Fluglärm 2012 ein. Befürchtungen, dass die Weihnachtspause einen Bruch der Proteste nach sich zieht, erwiesen sich als unbegründet.
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Nachdem die ersten Redner ihrem Unmut Luft gemacht haben, setzt sich der Zug in Bewegung. „Wir treffen uns in 20 Minuten wieder hier“, hallt die Anweisung über die Lautsprecher. 20 Minuten reichen bei so vielen Demonstranten aber nicht aus für einen Rundgang im Terminal 1. Erst nach etwa einer halben Stunde trudeln die letzten Plakatträger wieder in der Abflughalle B ein.
Die Veranstalter der Proteste gegen den Fluglärm sprechen von gut 5.500 Teilnehmern. Die Polizei will etwa halb so viele gezählt haben. Keine zwei Meinungen gibt es hingegen darüber, dass der Protest auch 2012 ungebrochen ist und weite Kreise zieht. An den Plakaten lässt sich ablesen, woher die Lärmgeplagten kommen: Niederrad, Flörsheim, Steinheim, Ober-Olm … Die Liste lässt sich lange weiterführen.
Anja Heyne hat sich aus Sachsenhausen auf den Weg gemacht und sammelt Unterschriften für eine Nachtflugverbot-Petition. Nach knapp einer Stunden hat sie schon 250 beisammen. Auch Ursula Fechter, Oberbürgermeisterkandidatin der Flughafenausbaugegner (FAG), ist gekommen. Am Mittwoch, falls sich die Bürgerinitiativen gegen den Fluglärm mit Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) treffen, wird sie ebenfalls dabei sein. „Steter Tropfen höhlt den Stein“, gibt Fechter die Devise vor. Die Landesregierung sei bereits ins Wanken geraten. Nun dürften die Demonstranten nicht nachlassen. Schaut man sich an diesem Montag am Flughafen um, scheint Nachgeben für die meisten auch überhaupt keine Option zu sein.