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Gedanken zu Blockupy
Tom Koenigs und Nachwuchs kritisieren die Grünen
Alt und jung sind sich einig: Von der Grünen Fraktion im Römer hätten sie sich mehr Einsatz zu Blockupy gewünscht. Tom Koenigs schämt sich dafür, dass seine Partei auf der falschen Seite stand.
Etwa 50 Jahre trennen den Bundestagsabgeordneten Tom Koenigs (Grüne) vom Frankfurter Parteinachwuchs. In ihrer Meinung zu Blockupy sind sie sich hingegen weitestgehend einig. Die Demonstrationsverbote rund um die Protesttage seien ebenso wenig hinnehmbar wie das zum Teil rabiate Vorgehen der Polizei. „Blockupy und Occupy haben doch Recht! Überall höre ich immer, dass die jungen Leute doch eigentlich Recht haben! Also müssen wir uns auf ihrer Seite stellen“, forderte Koenigs bei einer Blockupy-Runde im DGB-Gewerkschaftshaus. Nur leider habe er den Eindruck gewonnen, dass ein Großteil seiner Partei eben auf der falschen Seite stand. „Es ist peinlich!“, sagt er dazu kopfschüttelnd – und lobte im Gegensatz dazu die Grüne Jugend, deren Bundesvorstand sich explizit auf die Seite der Demonstranten gestellt hatte.
Auch die jungen Grünen in Frankfurt hatten die Blockupy-Proteste begleitet. Sie kritisieren das massive Polizeiaufgebot und die Ängste, die im Vorfeld der Proteste geschürt wurden. Die Polizisten, die Absperrungen, die verrammelten Banker: „Man kann es nicht anders sagen: Als wäre Krieg“, resümiert Tiam Abdani aus dem Vorstand. Auch dass die Banker sich mit legerer Kleidung getarnt haben, um nicht als Banker erkannt zu werden, hält sie für übertrieben. Schließlich habe denen doch niemand nach dem Leben getrachtet. Von der Grünen-Fraktion im Römer ist die Jugend größtenteils enttäuscht. Sie hätten sich klar zu den Demos bekennen sollen und nicht erst im Nachhinein zögerliche Pressemitteillungen verfassen. „Früher waren die Grünen auf jeder Demo aktiv, jetzt sieht man sie überhaupt nicht mehr“, klagt die junge Frau.
Jessica Purkhardt sitzt für die Grünen im Römer und merkt an, dass die Grünen sehr wohl aktiv gewesen wären. Sie selbst sei auf allen Demonstrationen immerhin als Beobachterin vor Ort gewesen – als Privatperson, nicht in ihrer Parteifunktion. „12 von 24 Mitglieder der Römerfraktion sind auf der Demo mitgelaufen“, erinnert die Stadtverordnete. „Die Hälfte war also da und ihr habt es dennoch nicht hinbekommen, einen Beschluss zu verfassen?“, entgegnet ihr die Jugend daraufhin. Jessica Purkhardt und Tom Koenigs sind sich einig: Da haben die Jungen einfach Recht. Ebenso wie mit ihrer Klage über die unnötige Gewaltdebatte. „Die Gewaltdiskussion ist für den Arsch … und der schwarze Block auch“, sagt Tom Koenigs. Aber das sei nur seine ganz persönliche Meinung.
Auch die jungen Grünen in Frankfurt hatten die Blockupy-Proteste begleitet. Sie kritisieren das massive Polizeiaufgebot und die Ängste, die im Vorfeld der Proteste geschürt wurden. Die Polizisten, die Absperrungen, die verrammelten Banker: „Man kann es nicht anders sagen: Als wäre Krieg“, resümiert Tiam Abdani aus dem Vorstand. Auch dass die Banker sich mit legerer Kleidung getarnt haben, um nicht als Banker erkannt zu werden, hält sie für übertrieben. Schließlich habe denen doch niemand nach dem Leben getrachtet. Von der Grünen-Fraktion im Römer ist die Jugend größtenteils enttäuscht. Sie hätten sich klar zu den Demos bekennen sollen und nicht erst im Nachhinein zögerliche Pressemitteillungen verfassen. „Früher waren die Grünen auf jeder Demo aktiv, jetzt sieht man sie überhaupt nicht mehr“, klagt die junge Frau.
Jessica Purkhardt sitzt für die Grünen im Römer und merkt an, dass die Grünen sehr wohl aktiv gewesen wären. Sie selbst sei auf allen Demonstrationen immerhin als Beobachterin vor Ort gewesen – als Privatperson, nicht in ihrer Parteifunktion. „12 von 24 Mitglieder der Römerfraktion sind auf der Demo mitgelaufen“, erinnert die Stadtverordnete. „Die Hälfte war also da und ihr habt es dennoch nicht hinbekommen, einen Beschluss zu verfassen?“, entgegnet ihr die Jugend daraufhin. Jessica Purkhardt und Tom Koenigs sind sich einig: Da haben die Jungen einfach Recht. Ebenso wie mit ihrer Klage über die unnötige Gewaltdebatte. „Die Gewaltdiskussion ist für den Arsch … und der schwarze Block auch“, sagt Tom Koenigs. Aber das sei nur seine ganz persönliche Meinung.
4. Juni 2012, 11.43 Uhr
ges
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