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Foto: Bernd Kammerer
Foto: Bernd Kammerer

DB-Projektgruppe für Sicherheit an Bahnhöfen

Bahn prüft Maßnahmen für mehr Sicherheit am Gleis

Nach dem Tötungsdelikt vergangene Woche am Frankfurter Hauptbahnhof sollen neue Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Dazu hat sich am Montag eine Projektgruppe für mehr Sicherheit an Bahnhöfen gegründet.
Eine Woche ist die tödliche Attacke am Hauptbahnhof nun her, bei dem ein seit 2006 in der Schweiz lebender Eritreer eine Frau und ihr achtjähriges Kind vor einen einfahrenden Zug gestoßen hat und bei dem das Kind getötet wurde. Schnell wurden Stimmen laut, die bessere Sicherheitsmaßnahmen forderten. Die Bahn hat auf diese Forderungen reagiert und vergangenen Montag eine Projektgruppe für mehr Sicherheit an Bahnhöfen gegründet. „Es geht darum, dauerhaft vernünftige Lösungen für mehr Sicherheit zu finden“, sagte ein Bahn-Sprecher in Berlin. Auf ein erstes Treffen mit der Bundespolizei am Montag sollen weitere Gespräche mit Bahnexperten und Sicherheitsleuten folgen. Zuvor hatte die Bild-Zeitung berichtet. Die Gruppe soll nun Effizienz, Machbarkeit und Kosten ermitteln. Im Gespräch seien Maßnahmen wie Bahnsteigmarkierungen, Ansagen, mehr Sicherheitspersonal und mehr Videoüberwachung. Die Lösungen könnten personeller, organisatorischer oder technischer Art sein, sagte der Bahn-Sprecher. „Wir sind völlig ergebnisoffen."

Das Ziel sei, bis zu einem von Innenminister Horst Seehofer (CSU) angekündigten Sicherheitsgipfel Ideen zu erarbeiten. Das Tötungsdelikt in Frankfurt schockiert weit über die Stadtgrenzen hinaus. Seehofer hatte seinen Urlaub abgebrochen um sich „angesichts mehrerer schwerwiegender Taten in jüngerer Zeit“ mit Vertreterinnen und Vertretern von Sicherheitsbehörden zu beraten. Laut dpa ging es bei dem Treffen auch um Angriffe auf mehrere Linkenpolitiker und -politikerinnen, Bombendrohungen gegen Moscheen sowie den rassistisch motivierten Anschlag im hessischen Wächtersbach Ende Juli. Auf einer Pressekonferenz vergangene Woche hatte Seehofer stärkere Überwachungen an Bahnhöfen und „intelligente Kontrollen“ an der Grenze zur Schweiz angekündigt. Ein Konzept dazu wolle er im September vorstellen, dessen Ergebnisse dann auf andere Bahnhöfe in Deutschland angewendet werden können. „Die allgemeine Sicherheitslage bei der Bahn ist gut. Hier passiert deutlich weniger als im sonstigen öffentlichen Raum, aber wir haben die Pflicht zu überprüfen, wo wir zusammen mit der Bundespolizei besser werden können“, sagte DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla am Montag der Bild.

Achtjähriger Junge vor ICE gestoßen

Hintergrund ist die Tat am Frankfurter Hauptbahnhof vergangene Woche. Ein 40-jähriger Mann stieß eine ebenfalls 40-jährige Frau und ihren achtjährigen Sohn auf die Gleise an Bahnsteig 7. Der gerade einfahrende ICE konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und überrollte das Kind, das noch am Unfallort starb. Die Mutter hatte sich im letzten Moment auf einen schmalen Fußweg zwischen zwei Gleisen retten können. Wie Augenzeugen berichtet haben, soll der Mann versucht haben, eine weitere Frau ins Gleisbett zu stoßen, die sich aber wehren konnte und unverletzt blieb. Der Täter flüchtete anschließend über die Südseite des Bahnhofs, Passanten konnten ihn jedoch überwältigen und bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Reisende, die das Geschehen beobachtet haben, mussten im Anschluss medizinisch betreut werden. Die Mutter des getöteten Kindes wurde in ein Krankenhaus gebracht, sie erlitt einen schweren Schock.

Wie im Laufe der Ermittlungen bekannt wurde, befand sich der Mann in psychiatrischer Behandlung und wurde polizeilich in der Schweiz gesucht, da er seine Nachbarin mit einem Messer bedroht hatte. Am Donnerstag vor der Tat sperrte der Mann seine Ehefrau und die drei gemeinsamen Kleinkinder im Alter von ein, drei und vier Jahren sowie eine Nachbarin in ihren Wohnungen in Wädenswil ein. Die Angehörigen sagten übereinstimmend aus, davon überrascht gewesen zu sein, da dieses Verhalten für den Mann untypisch sei.

Ein Frankfurter hatte kurz darauf zu einer Spendenaktion für die Mutter des getöteten Jungen aufgerufen, um „zumindest die finanziell Sorgen zu lindern“. Nach jetzigem Stand sind über 94 000 Euro zusammengekommen. Spenden können interessierte unter www.gofundme.com/f/Frankfurt-HBF
 
6. August 2019, 12.59 Uhr
Elena Zompi
 
 
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