Am 6. April wurde im Frankfurter Zoo ein Giraffenbaby geboren. Giraffen-Mutter Edita nahm ihren Nachwuchs nicht an und alle Versuche, das Kleine mit der Flasche zu füttern, scheiterten. Das Giraffen-Kind musste eingeschläfert werden.
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Am vergangenen Samstag brachte Netzgiraffe Edita ein Jungtier zur Welt. Nachdem sie ihren Nachwuchs nicht angenommen hatte und alle Versuche der Pfleger, das Jungtier mit der Flasche zu füttern oder Giraffendame Chira als Amme zu gewinnen, gescheitert waren, entschied sich der Zoo am gestrigen Montag dazu, das Giraffen-Kind einzuschläfern.
"Es ist traurig, solche Entscheidungen treffen zu müssen, aber es blieb uns keine Wahl", erklärt Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch. Bei Edita, die selbst eine Handaufzucht ist, war die Jungtieraufzucht schon immer ein heikles Thema, erklärte der Zoodirektor. Zuletzt musste das 2011 von Edita geborene Giraffen-Mädchen Bahati von Hand aufgezogen werden. „Die Entscheidung zum Einschläfern war in diesem Fall ohne Alternative.“ Das Jungtier, so Niekisch wäre sonst verhungert, "und diese Qual mussten wir ihm ersparen."
Nachdem zweifelsfrei klar war, dass Edita sich nicht um ihr Neugeborenes kümmern würde, hatte man versucht, das Kleine der Giraffe Chira zuzuführen, die selbst im Januar einen Bullen geboren hatte. Die - allerdings nicht sehr große - Hoffnung, dass Chira Ammenfunktion übernehmen würde, hat sich allerdings leider nicht bestätigt. Sie verhielt sich dem Neugeborenen gegenüber zwar freundlich, ließ es aber nicht trinken, vermeldete der Zoo. Was sonst bei den Frankfurter Netzgiraffen in so einem Fall auch schon gut funktioniert hat, nämlich die Aufzucht mit der Flasche, wollte in dem aktuellen Fall nicht gelingen. "Das wichtigste in so einer Situation ist überlegtes Handeln im Sinne des Tierwohls", so Niekisch. "Bei der so erfolgreichen Giraffenzucht im Zoo Frankfurt müssen wir leider auch einen solchen traurigen Fall hinnehmen."