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Foto: Davide
Foto: Davide

Lost Places

Verlassene Orte mitten in der City

Es ist kaum vorstellbar, dass es mitten im belebten Frankfurt verlassene Orte gibt. Doch zwei Fotografen zeigen, dass solche "Lost Places" tatsächlich existieren - und das mitten in der City. Sie nehmen uns mit auf eine Reise zum Deutsche-Bank-Areal, in den Europaturm und den Botanischen Garten.
Mehr als 740 000 Menschen leben zurzeit in Frankfurt. Damit ist die Mainmetropole die größte Stadt Hessens und die fünftgrößte Deutschlands. Sowohl tagsüber als auch nachts ist auf den Straßen viel los, an vielen Ecken wird gebaut, um mehr Menschen Platz zu schaffen. Frankfurt wächst und wächst, scheint nicht zu ruhen. Es ist also kaum vorstellbar, dass es sie in so einer großen, belebten Stadt noch gibt: verlassene Orte. Die beiden Fotografen Davide und Sergej zeigen aber in ihrer Bilderstrecke, dass solche Orte tatsächlich noch existieren – und das mitten in Frankfurt.

„Als Lost Places bezeichnet man Orte, die nicht mehr in Benutzung sind“, erklärt Davide. „Sie weisen erkennbare Gebrauchsspuren auf und manche werden langsam von der Natur wieder eingenommen.“ Dazu gehören unter anderem aufgegebene Bauten, leerstehende Industrieanlagen und verlassene Wohnhäuser. Der wohl größte und bekannteste dieser Lost Places ist das Deutsche-Bank-Areal mitten in der City. 45 Jahre lang war das Gelände zwischen der Großen Gallusstraße, der Junghofstraße und dem Roßmarkt komplett abgeriegelt. Als „verbotene Stadt“ im Volksmund bezeichnet, stand das Areal diese Zeit über leer. In diesem Jahr soll sich aber viel tun, denn auf dem Gelände wird bald das Hochhausquartier Four seinen Platz finden. Davide und Sergej haben einen Blick auf das Areal geworfen, bevor alle alten Gebäudeteile dem Erdboden gleich gemacht werden.




Die Abrissarbeiten befinden sich in vollem Gange: Der Bagger hat scheinbar mitten in der Bewegung innegehalten, aus Wänden und Pfeiler hängen abgerissene Kabel und Drähte, die Böden der einzelnen Etagen sind mit Schutt bedeckt. Hier soll die Deutsche Bank einmal ihr Händlerzentrum gehabt haben – bei diesem Anblick kaum mehr vorstellbar. Im Hintergrund ragt der moderne Commerzbank-Tower empor, die beleuchteten Fenster deuten Leben an. Ein starker Kontrast zum Deutsche-Bank-Areal.




Die Fenster sind noch verglast, doch innen ist das Gebäude seit langem nicht mehr nutzbar.

„Es ist die Stille, die deinen Kopf arbeiten lässt“, erzählt Sergej über seine Faszination für die Lost Places. „Was ist hier mal gewesen? Wie sah es hier bei vollem Betrieb aus? Wieso steht es heute leer? Diese Gedankengänge versuche ich, in meinen Bildern festzuhalten, um auch andere Menschen zum Nachdenken anzuregen.“ Die Neugier trieb die beiden jungen Männer auch zu anderen verlassenen Orten mitten in der City: zu Bürokomplexen in der Mainzer Landstraße, der Neuen Mainzer Straße, der Junghofstraße, zum Europaturm, einer leerstehenden Villa, und in den Botanischen Garten. Hier war lange kein Mensch mehr. Und die beiden Fotografen werden für lange
Zeit die letzten dort gewesen sein.




In der Mainzer Landstraße befindet sich dieser "Lost Place" - ein Bürokomplex, welches am Boden von Resten des Gebäudes bedeckt wird. Durch das verglaste Dach fällt noch Tageslicht in diese Ruine, doch Menschen arbeiten hier schon lange nicht mehr.




Ein weiterer. leerstehender Bürokomplex in der Junghofstraße. Die reflektierten Lichter in den noch vorhandenen Fensterscheiben lassen das Gebäude belebt aussehen, doch all das ist nur eine Täuschung.




Eine Villa der Sparkasse in der Neuen Mainzer Straße. Im Garten wuchern Pflanzen, weil hier der Rasen schon lange nicht mehr gemäht und der Hof gepflegt wurde. Efeu bahnt sich seinen Weg hinauf zum ersten Stock des Gebäudes.




Dass hier im Europaturm mal eine Disco und ein Drehrestaurant gewesen soll, ist bei diesem Anblick kaum vorstellbar. Aber es stimmt: Bis der Turm 1999 für die Öffentlichkeit geschlossen wurde, tummelten sich hier etliche Menschen, um zu essen und zu tanzen.




Im botanischen Garten, welches bis 2011 zur Goethe-Universität gehörte, nimmt die Natur langsam wieder das ein, was mal ihr gehörte - unabhängig davon, ob Gebäude im Weg stehen oder nicht.
 
19. Oktober 2018, 10.16 Uhr
Martina Schumacher
 
 
Fotogalerie:
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