Das Literaturhaus Frankfurt zeigt heute seinen neuen Zuwachs: Gegenüber der Goethe-Statue ist ab heute eine Bronzebüste von Marcel Reich-Ranicki zu sehen. Der Bildhauer Wolfgang Eckert fertigte das Kunstwerk noch zu Lebzeiten des Literaturkritikers an.
srp /
Im Foyer des Literaturhauses ist bereits Johann Wolfgang von Goethe zu sehen. Das ansehnliche Foyer mit Marmorboden und großzügigem Treppenhaus verbindet alle Räume des Literaturhauses miteinander und bietet Platz für einen repräsentativen Empfang. In direkter Nachbarschaft zu Goethe ist nun ab heute Abend die Büste von Marcel Reich-Ranicki in Bronze zu bestaunen.
Marcel Reich-Ranicki wurde 1920 geboren und verstarb 2013 in Frankfurt. Er gilt als einflussreichster deutschsprachiger Literaturkritiker seiner Zeit. Der Bildhauer Wolfgang Eckert errichtete bereits 2005 eine 39 Zentimeter hohe Portätplastik von Reich-Ranicki. Für die aktuelle Bronzebüste im Literaturhaus saß Reich-Ranicki noch zu seinen Lebzeiten für Eckert Modell. Erst in diesem Jahr wurde die Skulptur gegossen und fertig gestellt, da die Umsetzung und Platzierung bislang nicht klar war. Das Literaturhaus ist dafür umso stolzer, die Büste in ihrem Haus dauerhaft ausstellen zu können, heißt es vom Literaturhaus.
Das kostenintensive Projekt wurde in diesem Jahr wieder aufgegriffen und maßgeblich von der Georg und Franziska Speyer’schen Hochschulstiftung, der Bürgervereinigung Dichterviertel sowie der Stadt Frankfurt am Main finanziert. Heute Abend um 18.45 Uhr wird die Bronzebüste bei Sektempfang enthüllt. Dafür reist seine in London lebende Enkelin Carla Ranicki an, um das Grußwort zu sprechen. Der Abend wurde nicht ganz zufällig gewählt: Im Anschluss findet um 19.30 Uhr das 45. Literarische Quartett – mit dem Reich-Ranicki als Teilnehmer der ersten Stunde stets in Verbindung gebracht wird - mit Gastkritiker Jan Wagner statt.