Die Berliner Theatergruppe Hexenkessel verwandelt die Baustelle zwischen Dom und Römer mit einer Blockhütte in eine Märchenoase. Somit steht hier zwar noch kein Fachwerkhaus, aber immerhin eine märchenhafte Bude.
Nicole Brevoord /
Ist das etwa schon das erste Altstadthäuschen? Während der Römerberg sich in den kommenden Wochen in ein Weihnachtswunderland verwandelt, reibt man sich an der benachbarten Baustelle am ehemaligen Technischen Rathaus ungläubig die Augen. Denn dort verströmt eine gerade erst aufgebaute Hütte märchenhaftes Flair. Dabei handelt es sich um ein Projekt der Berliner Theatergruppe Hexenkessel, die nach jahrelangen positiven Erfahrungen mit der Märchenhütte in der Landeshauptstadt, ab dem 1. Dezember auch Frankfurt in die Geschichten der Gebrüder Grimm einweiht. Als Theatersaal fungiert dabei eine mehr als einhundert Jahre alte, urige Blockhütte aus Polen. Diese wird mithilfe eines Krans Balken für Balken dort aufgebaut, wo in wenigen Jahren eine neue Frankfurter Altstadt entstehen soll. Gemütlich soll es in der Stube werden, das verspricht die Theatergruppe. Mit Glühwein, Quiche, Suppe und heißer Schokolade werden die Besucher gestärkt und aufgewärmt, dann kann die Vorführung der Grimm’schen Märchen in der Tradition der Commedia dell’arte beginnen. Die mehrfach am Tag stattfindenden Aufführungen sind aufgeteilt nach Stücken für Kinder, für Kinder und Erwachsene und in Märchen, die erst ab 18 Jahren und somit auch erst ab 19.30 Uhr Spaß bringen oder noch später sogar als Schauermärchen richtig gruselig sind. Jeweils immer nur zwei Schauspieler sind in den Märchen zu sehen, die mit Witz und Hintersinn besonders für Erwachsene reizvoll sein können. Vielleicht betrachtet man dann selbst das Rotkäppchen mit ganz anderen Augen.
Märchenhütte: ab 1.12.–23.12., versch. Zeiten, 4–12 Euro,