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Foto: Facebook/Hans-Dieter Hillmoth
Foto: Facebook/Hans-Dieter Hillmoth

Hans-Dieter Hillmoth geht in den Ruhestand

FFH-Chef verabschiedet sich nach 30 Jahren

Hans-Dieter Hillmoth ist seit 30 Jahren Geschäftsführer des Radiosenders FFH. Ende Juni geht er mit 66 Jahren in den Ruhestand. Dem JOURNAL FRANKFURT hat er vorher verraten, was er am meisten vermissen wird und warum er selbst privat kein Radio hört.
JOURNAL FRANKFURT: Herr Hillmoth, 30 Jahre lang waren Sie Chef von FFH und gehen nun in den Ruhestand. FFH ohne Hans-Dieter Hillmoth – ist das denn überhaupt möglich?

Hans-Dieter Hillmoth: Ja natürlich, ich bin ja nur einer von 105 Mitarbeitern. Ich werde zwar jetzt überall kräftig gelobt – wie ich finde, zu viel – aber ohne das gute Team, das hinter dem Sender steht, wäre das nie gegangen. Die anderen sind ja dann noch alle da. Also bin ich mir sicher, dass das funktionieren wird.

Wie sind Sie zum Radio gekommen?

Mit circa 13 Jahren habe ich mit anderen Schülerinnen und Schülern in meiner Heimatstadt Münster die Idee gehabt, Radio zu machen. Wir haben dann in einem Krankenhaus bei uns in der Nähe nachgefragt, ob wir nicht jeden Samstagabend eine Art Wunschkonzert-Sendung für die Patientinnen und Patienten machen dürfen und waren selbst erstaunt, als wir die Genehmigung bekommen haben. So kam es, dass wir jeden Samstagabend zwei Stunden lang eine Sendung gemacht. Für uns war das eine super Sache. Wir hatten ja keinen blassen Schimmer und die Patientinnen und Patienten lagen im Bett und konnten nicht weglaufen (lacht). Das waren meine Anfänge und von da an stand fest, dass ich später mal etwas Journalistisches machen möchte. Ich habe dann aber erst einmal etwas „Vernünftiges“ studiert und mein Diplom in Nachrichtentechnik an der TU Braunschweig gemacht. Zwischendurch habe ich immer mal wieder Praktika bei verschiedenen Medien absolviert. Einen Tag nach Erhalt meines Diploms habe ich mein Volontariat bei einer Zeitung in Münster angefangen.

FFH ist gemessen an der Hörerzahl der Marktführer in Hessen und der zweitgrößte private Radiosender Deutschlands. Radio wird oft als aussterbendes Medium bezeichnet. Würden Sie dem zustimmen?

Ganz im Gegenteil! Man hört das ja immer wieder und es gab auch mal diesen Song „Video killed the Radio Star“ von The Buggles. Aber Radio ist eines der letzten Massenmedien in Deutschland. Seit den vergangenen drei bis vier Jahren interessiert sich auch die nationale Werbebranche stark für das Radio. Mit sieben Prozent Marktanteil steht Radio relativ gut dar.

Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Wir versuchen im Digitalen nicht nur die Masse zu erreichen, sondern auch zielgruppengerechte Werbespots abzuspielen. Über das Internet geht das ja im Gegensatz zu UKW wunderbar.

Erfolgreich ist man ja vor allem, wenn man gut ist. Was macht denn gutes Radio aus?

Das muss letztlich die Hörerin oder der Hörer entscheiden. Ein Aspekt von gut gemachtem Radio ist die große Nähe zu den Hörerinnen und Hörern. Die Menschen lassen Radio teilweise sehr nah an sich ran. Sie hören Radio beim Frühstück, auf dem Weg zur Arbeit und sogar beim Duschen. Radio ist also den ganzen Tag über präsent – das gelingt keinem anderen Medium.

Ist diese Nähe der Garant für eine erfolgreiche Zukunft des Radios?

Ja, das ist ein Vorteil, den das Radio versuchen muss, auszubauen. Die Nähe zu der Hörerin oder zu dem Hörer zu steigern, ist unsere große Chance und das wird auch die Zukunft des Radios sichern. Außerdem sollte die Radiobranche keine Angst haben vor neuen technischen Entwicklungen und diese auch nutzen.

Hören Sie denn selbst privat noch Radio?

Nein, nicht wirklich. Ich habe ja im Studio schon immer meine Überdosis Radio, von daher höre ich privat eher wenig Radio.

Haben Sie schon Pläne für Ihre Zeit im Ruhestand?

Mich in die Ecke zu setzen und nichts zu tun, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich bin seit einem Jahr Aufsichtsratsvorsitzender der Frankfurter Volksbank. Das ist natürlich ein ganz anders Feld und viel Arbeit, darauf freue ich mich aber auch. Unter anderem will ich mich auch mehr bei den Maltesern engagieren. Außerdem habe ich geplant, wieder Rudern zu gehen, das habe ich als Jugendlicher gemacht. Vielleicht studiere ich auch noch Geschichte an der Uni, da habe ich als Ingenieur bisher eher relativ wenig Zugang zu gefunden.

Was werden Sie denn aus Ihrer Zeit bei FFH am meisten vermissen?

Am meisten werde ich meine Kolleginnen und Kollegen vermissen, die mich jung gehalten haben. Das Durchschnittsalter liegt bei 35 Jahren. So habe ich natürlich immer viel von den jüngeren Generationen mitbekommen. Das wird sicher eine Umstellung sein.

Gibt es eine Abschiedsfeier?

Ja, am 25. Juni gibt es eine Feier mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 300 externen Gästen. Vor dem Funkhaus im Bad Vilbeler Kurpark wird ein Zelt aufgebaut und ich hoffe, dass man dann Gelegenheit dazu findet, mit dem einen oder anderen auf eine gute Zeit anzustoßen.
 
21. Juni 2019, 12.09 Uhr
Elena Zompi
 
 
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