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Gegen Gewalt an Frauen

Gewalt gegen Frauen nimmt nicht ab

Der 25. November ist der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“. Zu diesem Anlass gingen bereits am Samstag mehrere hundert Demonstrantinnen und Demonstranten in Frankfurt auf die Straße. Der Bund hat derweil eine neue Kampagne ins Leben gerufen.
Die Zahlen sind erschreckend: Jeden dritten Tag wird eine Frau in Deutschland von einem Mann getötet. Mehr als ein Mal pro Stunde wird statistisch gesehen eine Frau durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt. Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen – das sind 12 Millionen Frauen in Deutschland. Auf die Stadt Frankfurt heruntergerechnet bedeutet das: 105 571 Frauen könnten von Gewalt betroffen sein.

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen haben in Frankreich am Samstag zehntausende Menschen demonstriert. Allein in Paris gingen nach einer von mehreren Medien in Auftrag gegebenen unabhängigen Zählung 49 000 Menschen unter dem Motto #noustoutes (Wir alle) auf die Straße. Die Veranstalter sprachen von 100 000 Demonstrierenden allein in Paris. Auch in Frankfurt waren einige hundert Demonstrantinnen und Demonstranten auf die Straße gegangen. Und die Aktionen gehen noch weiter: Am heutigen Montag werden als Zeichen zur Bekämpfung und Verhinderung von Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen zahlreiche Gebäude in der Stadt orange angestrahlt – darunter die Paulskirche und die Alte Oper. Zudem versammeln sich um 17 Uhr vor der Alten Oper Mitglieder des Zonta-Clubs mit orangenen Schals und Schirmen, um Fragen von Passantinnen und Passanten zu beantworten. Die Aktion ist eine Kooperation der beiden Frankfurter Zonta-Clubs und dem Frauenreferat Frankfurt.

„Stärker als Gewalt“ – Kampagne vom Bund

Aus den aktuellen Zahlen der Kriminalstatistischen Auswertung zu Partnerschaftsgewalt 2018 des Bundeskriminalamtes geht hervor, dass die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr weiterhin hoch und in einigen Bereichen sogar noch gestiegen sind. 2018 waren insgesamt 140 755 Personen (Vorjahr: 138 893) Opfer versuchter und vollendeter Gewalt – 81,3 Prozent davon sind Frauen. 114 393 Frauen waren von Partnerschaftsgewalt betroffen (2017: 113 965). 122 Frauen wurden 2018 durch Partnerschaftsgewalt getötet (2017: 147). Diese Zahlen bilden jedoch nur die Straftaten ab, die überhaupt zur Anzeige gebracht wurden. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt gegen Frauen hat der Bund die Kampagne „Stärker als Gewalt“ gestartet, in der sich bislang 13 Organisationen zusammengeschlossen haben. Ziel ist es, Hilfs- und Beratungsangebote unter www.staerker-als-gewalt.de zu bündeln, die dabei helfen, Gewaltformen früher zu erkennen, Betroffene effektiver zu unterstützen und Auswege aus der Gewalt zu finden. Zum Start der Kampagne macht der Bund am heutigen Montag zudem mit Lichtinstallationen in ganz Deutschland darauf aufmerksam, wie viele Frauen statistisch gesehen bereits Gewalt erfahren haben oder akut betroffen sind. Die Projektion endet mit der Frage „Was ist deine Zahl?“ und macht so deutlich, dass Gewalt gegen Frauen in unser aller persönlichem Umfeld stattfindet. In Frankfurt ist die Lichtprojektion rund um den Horst-Lippmann-Platz zu sehen.

Die Initiative ist eingebettet in ein Gesamtprogramm der Bundesregierung zur Bekämpfung von Gewalt gegenüber Frauen und ihren Kindern im Rahmen der Umsetzung der Istanbul-Konvention und des Koalitionsvertrags. Die Bundesrepublik Deutschland hat 2017 die Istanbul-Konvention ratifiziert. Seitdem sind Prävention und Bekämpfung von Gewalt an Frauen gesetzlicher Auftrag.

Über den 25. November

Der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ findet seit 1981 jährlich am 25. November statt. Hintergrund für die Initiierung des Aktionstages war der Fall der Schwestern Mirabal, die sich in der Dominikanischen Republik gegen die Diktatur unter Rafael Trujillo zur Wehr gesetzt hatten. Die drei Frauen wurden durch Militärangehörige Trujillos verschleppt und am 25. November 1960 ermordet.

>> Weitere Artikel zu den Themen Feminismus und Gleichberechtigung finden Sie unter www.journal-frankfurt.de/gleichberechtigung.
 
25. November 2019, 12.44 Uhr
Helen Schindler
 
 
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