Wer braucht eine Schaumkusswurfmaschine? Oder ein Stahlwolle-Feuerzeug? Brauchen wohl niemand. Aber mögen, so wie Walter Günther. Der Erfinder der Geräte, die nun im B3 Verlag vorgestellt werden.
ges /
Irgendwie, findet Walter Günther, sei die Verbindung zwischen Mensch und Maschine mit der Zeit verloren gegangen. „Mit der Fingerspitze auf einem Display rumdrücken, zählt nicht“, sagt er. Der gelernte Schlossermeister will verstehen, wie eine Maschine funktioniert, und sehen, was im Inneren passiert. Bei seinen Erfindungen ist genau das möglich. Vielleicht hinken sie ihrer Zeit hinterher, dafür strahlen sie aber einen scheinbar in Vergessenheit geratenen Charme aus.
Vor etwa eineinhalb Jahren sprach Günther ein erstes Mal mit Vertretern des B3 Verlags und erzählte von seinen Erfindungen, die er in seiner Werkstatt im Nordend aufbewahrt. Im Verlag stimmte man einer Veröffentlichung zu, wollte ohnehin seinen Markt erweitern. Der Konzentration auf lokale Themen will man bei B3 nun verstärkt Bücher veröffentlichen, die sich auch überregional verkaufen. Walter Günthers „Die mechanische Bratwurst“ traut man genau das zu. Dass das Buch sowohl deutsche als auch englische Angaben zu den Frankfurter Maschinen anbietet, könnte da hilfreich sein. Auf die Übersetzung bestanden hat Günther. „Weil England für mich immer das Land der Maschinen sein wird“, erklärt er.
Mit den bisherigen Bestellungen für das Buch ist man beim B3 Verlag hochzufrieden. Und der Erfinder selbst? Hofft, dass er von seinem nächtlichen Schaffen vielleicht irgendwann leben kann. Dass sich sein Bratwurstbratgerät oder sein überdimensionierter Korkenzieher (Foto) auszahlen. Derzeit arbeitet er hauptberuflich als Betreuer bei den Praunheimer Werkstätten. „Mal sehen, was passiert“, sagt Günther. Es wird gemunkelt, dass es für eine der größeren Maschinen eine Anfrage zur Serienproduktion gibt.
"Die mechanische Bratwurst", 128 Seiten, ist im B3 Verlag erschienen und kostet 29,90 Euro.
Teilen
