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Entdeckung bei Ausgrabung in Harheim
Ungewöhnlicher Schädelfund
In Frankfurt wurde im Vorfeld von Bauarbeiten ein 6000 Jahre alter menschlicher Schädel gefunden. Der Zustand, in dem sich der Schädel befindet, ist allerdings ungewöhnlich. Untersuchungen sollen nun weitere Fragen klären.
Im Stadtteil Harheim sollen neue Wohnungen errichtet werden. Daher finden dort derzeit die gesetzlich vorgeschriebenen archäologischen Grabungen statt. Bei diesen wurde ein 6000 Jahre alter menschlicher Schädel gefunden. Der Zustand, in dem der Schädel sich befindet, gibt allerdings Fragen auf: Gefunden wurde ein Oberschädel ohne Unterkiefer. Die Fachleute gehen davon aus, dass der Kopf vom Körper abgetrennt, der Unterkiefer entfernt und der Schädel aus unbekannten, wahrscheinlich „kultischen“ Gründen absichtlich deponiert wurde. Das Denkmalamt hatte dort neben einer keltischen Siedlung auch mehrere steinzeitliche Siedlungen erfasst. Keramikfunde in der Grube lassen darauf schließen, dass der Schädel aus der Zeit um 4800 vor Christus stammt. In Frankfurt ist bislang kein Skelett aus dieser Zeit bekannt.
„Grundsätzlich wurden auch in der Steinzeit Tote auf Friedhöfen beerdigt – allerdings gibt es Ausnahmen“, erläuterte die Leiterin des Denkmalamts Andrea Hampel. In Frankfurt kenne man zwar über 100 Siedlungen aus diesem Zeitraum, bisher sei aber kein nachgewiesener Friedhof gefunden worden. Etwa zehn Fundstellen mit menschlichen Überresten aus der Jungsteinzeit habe man im Stadtgebiet bislang entdeckt. „Ein einzelner Schädel wirft allerdings viele Fragen auf, die wir noch nicht alle beantworten können“, so Hampel. Untersuchungen sollen nun das Alter, Geschlecht und die Herkunft der Person klären. Zudem wolle man untersuchen, wie der Kopf abgetrennt wurde.
An der Fundstelle befindet sich auch eine ältere Siedlung der sogenannten Linienbandkeramischen Kultur aus der Zeit um 5500 vor Christus. Zu dieser Zeit verbreitete sich in Europa, aus Mesopotamien kommend, das Konzept der sesshaften Lebensweise. Die Menschen ließen sich dauerhaft nieder und lösten die Lebensweise der Jäger und Sammler ab. Dabei handelt es sich um einen der bedeutendsten Entwicklungsschritte in der Geschichte der Menschheit, der als „neolithische Revolution“ bezeichnet wird.
„Grundsätzlich wurden auch in der Steinzeit Tote auf Friedhöfen beerdigt – allerdings gibt es Ausnahmen“, erläuterte die Leiterin des Denkmalamts Andrea Hampel. In Frankfurt kenne man zwar über 100 Siedlungen aus diesem Zeitraum, bisher sei aber kein nachgewiesener Friedhof gefunden worden. Etwa zehn Fundstellen mit menschlichen Überresten aus der Jungsteinzeit habe man im Stadtgebiet bislang entdeckt. „Ein einzelner Schädel wirft allerdings viele Fragen auf, die wir noch nicht alle beantworten können“, so Hampel. Untersuchungen sollen nun das Alter, Geschlecht und die Herkunft der Person klären. Zudem wolle man untersuchen, wie der Kopf abgetrennt wurde.
An der Fundstelle befindet sich auch eine ältere Siedlung der sogenannten Linienbandkeramischen Kultur aus der Zeit um 5500 vor Christus. Zu dieser Zeit verbreitete sich in Europa, aus Mesopotamien kommend, das Konzept der sesshaften Lebensweise. Die Menschen ließen sich dauerhaft nieder und lösten die Lebensweise der Jäger und Sammler ab. Dabei handelt es sich um einen der bedeutendsten Entwicklungsschritte in der Geschichte der Menschheit, der als „neolithische Revolution“ bezeichnet wird.
16. Juli 2019, 17.07 Uhr
ffm/ez
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