Nach der Renovierung sind die Zwillingsgebäude der Deutschen Bank als Greentowers wieder auferstanden. 20 Leser des JOURNAL FRANKFURT durften exklusiv hinter die Kulissen schauen.
jlo /
Hoch hinaus ging es in den Zwillingstürmen der Deutschen Bank. Mit dem Aufzug fuhren die JOURNAL FRANKFURT-Leser zunächst in die 37. Etage und durften den Ausblick auf das grüne Frankfurt genießen. Grün sein, will die Deutsche Bank auch. Und so hat die ökologisch-korrekte Sanierung der Deutsche Bank-Zwillingstürme drei Jahre gedauert. Die Bäume sind gepflanzt, nur der Park ist noch nicht fertig. "Soll und Haben" heißen jetzt "Greentowers" - nicht ohne Grund. Denn Ökologie wurde bei der Sanierung groß geschrieben. „Von außen sieht das Gebäude unverändert aus. Doch innen hat sich viel getan“, sagt Corinna Fernando, die die Führung leitet. Nach dem 11. September 2001 sei Brandschutz ein großes Thema geworden und so musste eine umfassende Sanierung her. Als erstes wurde das Gebäude komplett entkernt. „Nur die tragenden Wände sind stehen geblieben“, so Fernando. „Und die entstehenden Abfälle sind schön säuberlich getrennt worden. Und damit es auf der Mainzer Landstraße nicht zu einem Verkehrschaos kam, durften die Lastwagen erst spät abends anrücken und die Materialien abholen.“ 4000 LKW-Ladungen an Material wurden herausgetragen, 200 Personen waren auf der Baustelle verantwortlich.
Der zweite Schritt war die Erneuerung der Fassade. Jetzt arbeitet das Gebäude wie ein Passivhaus. Eine dicke Isolierung wurde angebracht und auch eine dreifache Verglasung der Fenster durfte nicht fehlen. Und ebendiese können nach der Sanierung auch geöffnet werden – wenn es ökologisch Sinn macht. Scheint die Sonne oder fällt Schnee, leuchtet ein rotes Lämpchen, das signalisiert: Die Fenster bleiben zu.
Als dritter und letzter Schritt stand der Innenausbau auf dem Plan. Und selbst die Aufzüge sparen Strom, denn die zehn Aufzüge pro Turm halten nicht mehr in jedem Stockwerk. Sie sind so schlau, dass sie wissen, wo man hin will und je nachdem kommt der passende Lift. Davon haben sogar die Elektroautos in der Tiefgarage etwas. Denn sie werden mit der freigesetzten Energie der Aufzüge betankt. Letztendlich werden seit der Sanierung 67 Prozent der Heiz- und Kühlenergie, 74 Prozent Wasser und 55 Prozent des Stroms eingespart. Und auch in der Kantine geht’s ökologisch zu, denn 70 Prozent der Lebensmittel kommen aus der Region und sind ökologisch-korrekt angebaut worden.
Das Foyer wurde freundlicher, einladender gestaltet. Der Blick auf die 155 Meter hohen Zwillingstürme, die in den Himmel ragen, wird nicht mehr verwehrt. Zu verdanken ist dies dem mailändischen Architekten Mario Bellini, der sogleich sein Kunstwerk "Sphäre", das 33 Tonnen wiegt und aus 1440 Edelstahl-Teile besteht, in der Lobby platziert hat. Symbolisiert wird der ewige Fluss der Energien.
Und weil die Deutsche Bank ein Herz für junge Künstler hat, die gefördert werden müssen, haben sie 56.000 unterschiedliche Werke im Bestand, wovon 1500 in den beiden Türmen ausgestellt werden. Jede Etage wird einem Künstler gewidmet. Einen Überblick kann man sich in einem kleinen Raum rechts neben dem Foyer verschaffen. Dort hängen 60 kleine Monitore, auf denen man sich näher über die Künstler informieren und ihre Bilder bestaunen kann.