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Foto: Delom GmbH
Foto: Delom GmbH

Bunkerabriss im Nordend

Neuer Eigentümer des Glauburgbunkers stellt Pläne vor

Der neue Eigentümer des Glauburgbunkers ist die Delom Wohnbau GmbH. Geschäftsführer Dominic Reinemer hat das Konzept für den Abriss des Bunkers und den auf der Fläche geplanten Wohnkomplex vorgestellt. Mit den Bauarbeiten soll bereits im Herbst begonnen werden.
Lange wurde gerätselt, nun ist bekannt, wer der neue Eigentümer des Glauburgbunkers ist: die in Frankfurt ansässige Delom GmbH. Mit der Infoveranstaltung am vergangenen Mittwoch hat der Bauherr auf den öffentlichen Druck reagiert, der sich um den drohenden Bunkerabriss gebildet hatte. Denn zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner wollen einen Abriss verhindern, sie befürchten Lärmbelästigungen – insbesondere für die Schule und die Kita in unmittelbarer Nachbarschaft. Mit der Veranstaltung ist der Eigentümer noch vor Erteilung der Baugenehmigung aus der Deckung gekommen – wahrscheinlich um dem Gegenwind, der aus dem Viertel bläst, Segeln zu nehmen. Zu der Veranstaltung hatten sich die Nachbarschaft des Bunkers, Mitglieder der Bürgerinitiative, die den Abriss verhindern möchte, Vertreterinnen und Vertreter des Ortsbeirats 3 sowie Lehrende und Erziehungskräfte der von einem Bunkerabriss betroffenen Kitas und Schulen versammelt.

Beginn der Bauarbeiten im Herbst dieses Jahres

Mit den Vorbereitungen für den Abriss soll bereits im Herbst dieses Jahrs begonnen werden. Der eigentliche Abriss soll im ersten Quartal 2020 starten, der Tiefbau im dritten Quartal 2020, der Rohbau im ersten Quartal 2021, die Fertigstellung ist für das dritte Quartal 2021 geplant. Im Entwurf des Büros Karl Dudler Architekten ist ein zum Glaubburgplatz geöffneter U-förmiger Bau geplant. Dort sollen 43 Wohnungen, darunter 30 Prozent geförderter Wohnraum entstehen. Das gesamte Parterre (600 Quadratmeter) inklusive des entstehenden Vorplatzes soll einer kulturellen Nutzung zugeführt werden, die geplante Gastronomie ist Teil dieses als Gewerbefläche ausgewiesenen Bereichs. Das Bauwerk soll millieugerecht im Rahmen der für das Nordend geltenden Erhaltungsatzung umgesetzt werden: Gebäudefluchten und Dachhöhen ordnen sich der angrenzenden Nachbarschaft unter, zwischen den unveränderten Fußwegen und dem Gebäude verbleibt ein schmaler Grünstreifen. Auf der Rückseite (Schwarzburgstraße) sind die beiden Treppenhäuser für den Personenzugang und die Ein-/Ausfahrt der Tiefgarage (zur Lenaustraße hin) geplant.

Alle in den vergangenen zwei Jahren, auch mit den städtischen Ämtern durchgespielten Ideen der Umwidmung des Gebäudes hätten sich als nicht realisierbar herausgestellt, weshalb ein Abriss des Bunkers und ein Neubau unausweichlich sei. Der Bunker soll von oben nach unten und von Osten nach Westen abgetragen werden. Das Gelände wird zum Schutz gegen Immission mit bis zu sieben Meter hohen Schiffscontainern und einem darauf aufsitzenden Gerüst eingehaust. Die Zufahrt zur Baustelle erfolgt über die Lortzingstraße von Süden her, der Abtransport mit rund 550 Lasterfahrten in Ostrichtung über die Schwarzburgstraße, die nicht gesperrt werden soll.

3 Sprengungen am Tag

Das mit dem Bunkerabriss betraute Unternehmen Zeller Abbruch setzt auf Lockerungssprengungen der Decken (im Durchschnitt drei am Tag), die Außenwände werden anschließend mit Zangenbaggern zerlegt und abgetragen. Gearbeitet werden soll acht Stunden am Tag, in Abstimmung mit Kita, Schulbetrieb und Nachbarschaft. Wenn am Tag im Schnitt weniger Stunden gearbeitet werden wird, verlängert sich das ganze Vorhaben entsprechend über die geplanten zwei Jahre hinaus.

Es gibt Erschütterungsprognosen und es wird durchgängige Schwingungsmessungen geben. Ein ebenso mit der Bausaufsicht im Vorfeld abgestimmtes Lärmkonzept liegt vor, Lärmpegelmessungen sollen fortlaufend aufgezeichnet werden. Ein geologisches Gutachten soll vorliegen, bei Bohrungen auf dem Gelände (bis sechs Meter) wurden weder Schichten- noch Grundwasser entdeckt. Mit der Beweissicherung der umliegenden Häuser und Straßen ist die Firma Leonhardt Thomann und Kollegen beauftragt. Eine lasergestützte Vermessung der Fassaden und – soweit es die Eigentümerinnen und Eigentümer erlauben – auch der Häuser von innen, ist im Plan, um, im Falle von Setzungen und Rissbildung an Gebäuden und öffentlichen Flächen, die Ausgangssituation für beide Seiten gerichtsverwertbar zu dokumentieren. Mit Erteilung der Baugenehmigung wird der Gutachter an die Eigentümerinnen und Eigentümer der umliegenden Häuser beziehungsweise die Hausverwaltungen herantreten.

Kulturelle Nutzung bisher unklar

Bisher ist das Baugenehmigungsverfahren zwar ausgesetzt. Das - so Projektentwickler Reinemer - bedeute aber nur, dass über den Bauvorantrag nicht im Rahmen der vorgeschriebenen amtlichen Bearbeitungsfrist von drei Monate beschieden wurde, sondern die Planung länger – in diesem Fall seit 28 Monaten – mit den zuständigen Ämtern abgestimmt wird. Zu diesem Zeitpunkt geht es wohl nur noch um Löschung des bestehenden musealen Dienstbarkeitseintrags und die Baugenehmigung wird erteilt werden. Was im Erdgeschoss auf den für eine kulturelle Nutzung vorgesehenen Flächen passieren soll, weiß der Bauherr nicht, hier seien die Ämter am Zug. Er ist lediglich im Wort, dass er die Fläche unter Marktpreis an einen sozialen oder kulturellen Träger oder die Stadt vermieten wird. Möglicherweise bekommt im Kontext dieser Absprachen das Ziel der Bürgerinitiative den Abriss zu verhindern, um dort ein Bürgerzentrum einzurichten, einen Raum. Auf der Website www.baustelle-lortzingstrasse.de wird über den Stand des Projekts informiert.


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11. Juni 2019, 11.36 Uhr
mh/hes
 
 
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