Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

Überraschungscoup: Neuer Intendant fürs schauspielfrankfurt

Kaum zwei Wochen ist es her, dass Elisabeth Schweeger verkündete, ihren Vertrag als Intendantin des schauspielfrankfurt nicht ein weiteres Mal verlängern zu wollen. Kulturdezernent Felix Semmelroth zog umgehend nach und sagte, die Entscheidung über eine Nachfolge ab 2009 werde noch in diesem Jahr fallen. Dabei wurde offensichtlich hinter den Kulissen schon eifrig verhandelt, anders als in anderen Städten die Besetzungspolitik nicht nervenzerfetzend öffentlich verhandelt, sondern diskret und ausschließlich mit den verantwortlichen Personen - also OB Petra Roth und dem geschäftsführenden Intendanten der Städtischen Bühnen, Bernd Fülle. Allein: auch ein öffentlicher Diskurs darüber, welche Form des Schauspiels eine Stadt wie Frankfurt nach den Erfahrungen mit Eschberg und Schweeger braucht und wünscht, ist so schlichtweg unter den Tisch gefallen.



Ab 2009 wird Oliver Reese das schauspielfrankfurt leiten, derzeit Chefdramaturg des Deutschen Theaters Berlin (DT), zuvor hatte er den selben Posten am Maxim Gorki Theater inne. Der 1964 geborene Reese gilt als Vertreter eines Gegenwartsorientierten Schauspiels, der am Erfolg des DT massgeblich beteiligt ist und das Haus in der Spielzeit 2008/09 als Interimsintendant auch leiten wird, bevor Ulrich Khuon das Haus 2009 übernimmt.



An seine Wahl knüpft sich offenbar auch die Hoffnung, Reese werde aus dem hervorragenden Ensemble des DT Schauspieler mit nach Frankfurt bringen sowie Stars wie Nina Hoss, Ulrich Matthes und Corinna Harfouch als Gäste gewinnen. Für diejenigen, die die Ensemblebildung unter Schweeger stets bemängelt haben, eine deutliche Verbesserung. Auch als Autor ist Reese in den vergangenen Jahren in Erscheinung getreten, er dramatisierte unter anderem Musils "Mann ohne Eigenschaften" und die Tagebücher Joseph Goebbels'. Mit seiner Verpflichtung dem dramatischen Text gegenüber sowie dem Schauspiel kann es Reese gelingen, das nicht ganz einfache Frankfurter Publikum für sich zu gewinnen.



Etwa jene, die neulich in der Nebenreihe wisperten, sie hätten ihre Premierenabonnement zum Beginn der Ära Schweeger gekündigt, denn "vorher gab es immer so schöne Premierenfeiern mit einem so schönen Büfett, das hat die Schweeger dann gleich gestrichen." Auch Liebe zum Theater geht also durch den Magen.

 
9. Juni 2007, 09.40 Uhr
esther boldt
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Die Straßenbahnlinie 11 verbindet urbanen Gigantismus mit beschaulicher Natur, Tristesse mit Hochkultur, Arbeitsalltag mit Feierabendlaune, und das auf 14 Kilometern von West nach Ost – oder umgekehrt.
Text: Meike Spanner / Foto: © Till Taubmann
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
24. April 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • The Notwist
    Schlachthof | 20.00 Uhr
  • Max Clouth und Entelecheia
    Kulturfabrik Milchsack | 20.00 Uhr
  • Cat Power
    Alte Oper | 20.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • hr-Sinfonieorchester
    Alte Oper | 19.00 Uhr
  • Klavierabend
    Hochschule für Musik und Darstellende Kunst | 19.30 Uhr
  • Tenors di Napoli
    Kurtheater | 19.30 Uhr
Theater / Literatur
  • Elias Hirschl
    Literaturforum im Mousonturm | 19.30 Uhr
  • Katja Riemann
    Literaturhaus Villa Clementine | 19.30 Uhr
  • Disney in Concert – Believe in Magic
    Festhalle | 20.00 Uhr
Kunst
  • Armamentaria
    Römerkastell Saalburg | 09.00 Uhr
  • Anita Esfandiari
    Heussenstamm. Raum für Kunst und Stadt | 14.00 Uhr
  • Anna Goschin und Felicithas Arndt
    Barbara von Stechow | 18.00 Uhr
Kinder
  • Deine Kämpfe – Meine Kämpfe
    Schauspiel Frankfurt | 20.00 Uhr
  • Kannawoniwasein – Manchmal muss man einfach verduften
    Staatstheater Mainz | 10.00 Uhr
  • Schirn Studio. Die Kunstwerkstatt
    Schirn Kunsthalle Frankfurt | 16.00 Uhr
Freie Stellen