Die Europäische Zentralbank zieht ins Ostend - und was passiert mit der symbolträchtigen Euro-Skulptur auf dem Willy-Brandt-Platz? Die soll bleiben. Die Besitzer wollen sie renovieren lassen und suchen Spender.
Lukas Gedziorowski /
"Europa und der Euro sind längst keine Selbstverständlichkeit mehr", sagt Manfred Pohl, Vorstandsvorsitzender des Frankfurter Kultur Komitees. Daher sei auch der Zeitpunkt ideal, um die Aufmerksamkeit auf die Euro-Skulptur auf dem Willy-Brandt-Platz zu lenken und den Euro "auf eine neue Basis zu stellen". Denn die Europäische Zentralbank (EZB), vor deren einstigen Sitz das Kunstwerk steht, zieht derzeit ins Ostend. Die Europäische Bankenaufsicht soll in den alten Turm ziehen, nachdem dieser saniert ist.
Nach dem Willen von Stadt, EZB und dem Frankfurter Kultur Komitee, der die Skulptur gehört, soll das überdimensionale Euro-Zeichen an seinem Standort stehenbleiben. "Frankfurt wird mit dem Symbol identifiziert", sagt Pohl. Es sei das meistfotografierte Objekt der Stadt. Doch das Kunstwerk, das von Ottmar Hörl stammt, hat in den vergangenen Jahren gelitten: Es wurde beklebt, beschmiert, beschädigt. Das Frankfurter Kultur Komitee will es deshalb sanieren lassen.
Doch dafür braucht es Geld. Etwa 60.000 Euro. Diesen Betrag will das Komitee nun einwerben. 120 Banken sollen bereits angeschrieben worden sein. Aber es ist jeder Stifter willkommen. "Wir sind optimistisch, dass wir das finanziert bekommen", sagt Pohl. Die Stifter sollen auf einer künstlerisch gestalteten Tafel verewigt werden. Geplant ist auch, die Menschen zu ehren, die sich um den Euro verdient gemacht haben.
Die Einheitswährung sei, so Pohl, mehr als nur ein Zahlungsmittel. Er sei identitätsstiftend. "Wir kümmern uns um die Kultur des Euro", sagt der Vorstandsvorsitzende. "Wir wollen den Euro in die Herzen der Menschen bringen."
Die Euro-Skulptur ist 14 Meter hoch und wiegt 50 Tonnen. Seit 2001 steht sie vor der Europäischen Zentralbank. Geschaffen wurde sie vom Frankfurter Künstler Ottmar Hörl, der im Sommer 400 Goethe-Skulpturen aus Kunststoff auf dem Campus Westend installiert hat.