Raumfabrik

Van Goghs Werke überdimensional erleben

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Nach „Making van Gogh“ im Städel können die Werke des Malers Vincent van Gogh erneut in Frankfurt entdeckt werden – wenn auch auf ganz andere Weise: Bei der Multimedia-Ausstellung „Van Gogh Alive“ in der Raumfabrik können die Besucher regelrecht in die Gemälde eintauchen.

Sinem Koyuncu /

Überdimensional und raumübergreifend leuchten die Werke des niederländischen Künstlers Vincent van Gogh aus jeder Ecke des großen rechteckigen Raumes. Die Multimedia-Ausstellung „Van Gogh Alive“, die sab sofort im Ausstellungsaal der Raumfabrik in Heddernheim zu sehen ist, bietet einen neuen Weg die Gemälde zu betrachten, regelrecht in die Gemälde einzutauchen. Mehr als 3000 Bilder werden dabei auf Wände, Säulen, Decken oder Böden projiziert. Die klassische Musik, die dabei durch den Raum ertönt, ist abgestimmt auf die Bildwechsel und intensiviert das Betrachtungserlebnis.

Unter den ausgewählten Gemälden befinden sich eine Reihe von van Goghs klassischen Selbstporträts. Es laufen Werke aus dessen Zeit in den Niederlanden über die Leinwände. Weiter geht es nach Paris, wo er viele Szenen mit Blumen oder Obstschalen festhielt. Danach führt die Reise des Künstlers in das südfranzösische Arles. Dort habe er nicht nur seine glücklichste, sondern auch produktivste Zeit verbracht, heißt es in der Ausstellung.

Die Visualisierungen innerhalb der rund 45-minütigen Schau zeigen auch van Goghs Weg in eine psychische Erkrankung. Das Werk „Vincents Schlafzimmer in Arles“ markiert dabei den Wendepunkt seiner emotionalen Instabilität. Es folgt die freiwillige Selbsteinweisung des Künstlers in die Nervenanstalt in Saint-Rémy, wo sowohl aufgewühlte als auch friedliche Landschaftsbilder entstanden wie etwa das berühmte Werk „Sternennacht“.

In der Schlussanimation wird van Goghs Werk „Weizenfeld mit Raben“ gezeigt, das laut den Ausstellenden einen Einblick in den emotionalen Aufruhr des Künstlers während seiner letzten Tage geben soll. Danach kehrt die Ausstellung zurück zu ihrem Ausgangspunkt. Eine abschließende Visualisierung zeigt eine Serie verschiedener Selbstporträts, die van Goghs gesamte Karriere umspannen.

Neben den Projektionen im großen Ausstellungsraum, können sich Besuchende im sogenannten Sonnenblumenraum selbst in ein Kunstwerk begeben. Aus dem Boden ragen hunderte lebensechter Kunst-Sonnenblumen. Ein Weg führt quer durch das Beet. Spiegelwände lassen den Raum optisch größer wirken. Die Location eignet sich für ausgiebige Fotoshootings.

Neben dem Bedienen visueller und akustischer Reize, bietet die Ausstellung auch die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden. Im Zeichenraum laufen auf zwei Monitoren Zeichenanleitungen. Staffeleien mit leeren Blättern und Stiften verteilen sich im Raum und laden Besuchende zum kreativen Austoben ein.

Die Ausstellung kann noch bis zum 2. Mai täglich von 10 Uhr bis 20 Uhr besucht werden. Tickets gibt es online; Erwachsene zahlen 25 Euro, Jugendliche 17 Euro.

Sinem Koyuncu
Sinem Koyuncu
Jahrgang 1996, Studium der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, seit Oktober 2021 beim Journal Frankfurt.
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