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Nichts geht mehr
Familie Montez sucht neue Bleibe
Der Kunstverein Familie Montez muss seine sieben Sachen packen, denn das angestammte Quartier in der Breiten Gasse soll von einer Bank erworben worden sein. Wo und wie es weitergeht mit der Off-Location ist unklar.
Mirek Macke war, bitte beachten Sie die Vergangenheitsform, guter Dinge. Im vergangenen Jahr hatte ihm die Bauaufsicht neue Brandschutzauflagen gestellt. Also hatte der Leiter des Kunstvereins Familie Montez Freunde und Förderer angerufen, und eine Kunstauktion auf die Beine gestellt, die immerhin den stolzen Betrag von 25.000 Euro erbrachte. Auch ein Architekt war schnell gefunden, ebenso ein Brandschutzspezialist. Vergangene Woche wurde der Bauantrag eingereicht, und im März, so die Hoffnung, hätte der Verein mit einer neuen Ausstellung wieder eröffnen können.
Nun aber soll das Gelände in der Breiten Gasse an eine Bank aus Mainz verkauft worden sein, wie Herr Macke berichtet. "Die wollen hier Wohnungen bauen", sagt er. Die Nähe zur EZB, aufstrebendes Viertel und so weiter. Man kennt das. Für die Off-Location, in der seit Jahren weithin beachtete Ausstellungen, Performances und Partys stattfanden, wäre das das Aus. Die Investitionen ins Gebäude hat Mirek Macke denn auch gleich abgeblasen - und hofft nun, dass er das Geld an einem neuen Ort für einen Neuanfang nutzen kann. Wo das sein soll? Mirek Macke hofft auf sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung: "Ich würde mich freuen, wenn jemand Tipps hat, wo der Kunstverein Familie Montez unterkommen kann." Derweil fällt ihm für die ins Wasser gefallenen Zukunftspläne am angestammten Orte, ehemaligen Lagerstätten für Obst und Gemüse, nur folgender Vergleich ein: "Du denkst, morgen fährst Du in den ersten Urlaub Deines Lebens, dann wirst Du krank und stirbst." Das Kulturamt der Stadt Frankfurt hat schon mal seine grundsätzliche Unterstützung zugesagt, denn auch dort möchte man den Kunstverein nicht sterben sehen. Doch wohin die Reise gehen könnte, wusste man dort spontan auch nicht.
Nun aber soll das Gelände in der Breiten Gasse an eine Bank aus Mainz verkauft worden sein, wie Herr Macke berichtet. "Die wollen hier Wohnungen bauen", sagt er. Die Nähe zur EZB, aufstrebendes Viertel und so weiter. Man kennt das. Für die Off-Location, in der seit Jahren weithin beachtete Ausstellungen, Performances und Partys stattfanden, wäre das das Aus. Die Investitionen ins Gebäude hat Mirek Macke denn auch gleich abgeblasen - und hofft nun, dass er das Geld an einem neuen Ort für einen Neuanfang nutzen kann. Wo das sein soll? Mirek Macke hofft auf sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung: "Ich würde mich freuen, wenn jemand Tipps hat, wo der Kunstverein Familie Montez unterkommen kann." Derweil fällt ihm für die ins Wasser gefallenen Zukunftspläne am angestammten Orte, ehemaligen Lagerstätten für Obst und Gemüse, nur folgender Vergleich ein: "Du denkst, morgen fährst Du in den ersten Urlaub Deines Lebens, dann wirst Du krank und stirbst." Das Kulturamt der Stadt Frankfurt hat schon mal seine grundsätzliche Unterstützung zugesagt, denn auch dort möchte man den Kunstverein nicht sterben sehen. Doch wohin die Reise gehen könnte, wusste man dort spontan auch nicht.
10. Februar 2011, 06.14 Uhr
nil
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