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Foto: © Stefanie Koesling
Foto: © Stefanie Koesling

Museum für Kommunikation

Ein Hoch auf die Freundschaft

Vom Tamagotchi bis zum Poesiealbum – die Ausstellung „Like you!“ im Museum für Kommunikation widmet sich der Freundschaft in all ihren Facetten. Besucher können auch selbst ein Teil der interaktiven Schau werden.
„Gute Freunde kann niemand trennen, gute Freunde sind nie allein. Weil sie eines im Leben können, füreinander da zu sein“ – so besang schon Fußball-Weltmeister Franz Beckenbauer 1966 die Essenz der Freundschaft. Rund um dieses Thema hat das Museum für Kommunikation eine Schau kreiert, die als neue Dauerausstellung bis zum 1. September 2019 im Museum zu sehen sein wird, ehe sie vermutlich in die Hauptstadt zieht.



Ein Suchbild zur Biografie der Freundschaft © Stefanie Koesling

"Ein ewiger Kreislauf"
Eine Wand mit Zitaten von Aristoteles bis zum Facebook-Gründer Mark Zuckerberg begrüßt die Besucher und konfrontiert sie bereits mit der Entwicklung des Begriffs „Freundschaft“ von der analogen bis zur digitalen Welt. Liebevoll gestaltete Spinde erinnern an berühmte Freundschaften der Historie, wie zwischen Goethe und Schiller oder fiktiven Cliquen wie der aus der Fernsehserie Sex and the City, an einer Station können Besucher Popsongs über Freundschaft hören, von offensichtlichen Titeln wie „That’s what friends are for“ von Dionne Warwick bis zu „Count on Me“ von Bruno Mars. Freundschaft betrifft das ganze Leben und all seine Bereiche, von der Kindheit bis ins hohe Alter. „Im besten Fall ist es ein ewiger Kreislauf aus Freunde finden, Freunde haben und Freunde verlieren“, sagt Julia Schopferer vom Kuratorenteam. Dass Freundschaften wichtig und gesund sind, ist wissenschaftlich schon lange belegt. Sozial aktive Menschen leben länger, Freundschaften helfen dabei, bis ins hohe Alter ein stabiles Umfeld zu haben. „Man hat gemerkt, dass bei Einsamkeit das gleiche Hirnareal aktiv wird wie bei körperlichen Schmerzen“, sagt Schopferer. Die Ausstellung zeigt eine große Bandbreite von freundschaftlichen Beziehungen, von lebenslangen Beziehungen bis zur Gastfreundschaft und inszenierten Freundschaften zwischen Politikern, die nur vordergründig das Wort Freundschaft verdienen.



© Stefanie Koesling

Freundschaft in der analogen und digitalen Welt
Viele Gedanken in der Ausstellung sind als Fragen formuliert: Wie findet man Freunde? Was bedeutet Freundschaft? Was verbinden wir mit Freundschaft? Das Konzept soll die Besucher so anregen, über die eigenen Werte und das Wort Freundschaft nachzudenken, erzählt Schopferer. Die interaktive Schau, zu der auch eine Fotobox und eine Postkarten-Station gehört, möchte bewusst nicht bewerten, sondern Meinungen von Wissenschaftlern gegenüberstellen. Besonders deutlich wird dieser Ansatz in dem Bereich, der sich mit dem Freundschaftsbegriff in Zeiten von Social Media befasst. „Wer glaubt, dass jeder Facebook-Kontakt ein Freund ist, der weiß nicht, was Freundschaft bedeutet“, wird Facebook-Gründer Zuckerberg zitiert. Um zu zeigen, wie kontrovers die Wissenschaft darüber denkt, werden verschiedene Haltungen vorgestellt. „Digitale Medien haben die Art und Weise der Freundschaftsausübung, aber nicht unbedingt die Bedeutung von Freundschaft verändert“, sagt Kai Erik Trost, der die Kommunikation unter Jugendlichen erforscht. Philipp Ikrath vom Hamburger Institut für Jugendkulturforschung entgegnet: „Die Zeit, die wir im Netz verbringen, fehlt uns für Begegnungen im echten Leben.“ Ein Filmbeitrag von Jugendlichen ergänzt die Diskussion um Einblicke in den Alltag junger Erwachsener und zeigt, dass sich vielleicht das Mittel der Kommunikation geändert hat, nicht aber die Notwendigkeit, echte Freunde im Leben zu wissen. Dass Freundschaft nicht bedingt, sich regelmäßig zu sehen, zeigt das Beispiel von Betty Rossiter und Klaus Biersack. Die beiden Brieffreunde lernten sich während der Schulzeit 1947 kennen und schickten sich anschließend über sieben Jahrzehnte Briefe zwischen England und Deutschland. Eine Auswahl der etwa 3500 Briefe ist in Frankfurt ausgestellt.



Seit mehr als 30 Jahren treffen sich diese fünf Freunde alle fünf Jahre am gleichen Tag am gleichen Ort / Five Year Photo Project 1987 © John Wardlaw

Mitmachen erwünscht
Auch die Besucher können Teil der Ausstellung werden. Neben den Mitmach-Elementen werden sie aufgefordert, ihre persönlichen Zeichen der Freundschaft zu fotografieren und an das Museum zu schicken. Die ersten Ergebnisse sind bereits in die Schau integriert. Neben Poesiealben, Freundschaftsbändchen, Tattoos und gemeinsamen Schnappschüssen sind die Ergebnisse auf zwei Bildschirmen zu sehen, die kontinuierlich erweitert werden.

>> Like you! Freundschaft digital und analog, Ausstellung bis 1. September 2019, Di-Fr (9-18 Uhr), Sa+Sa+Feiertage (11-19 Uhr), Schaumainkai 53, Eintritt 5 Euro (ermäßigt 1,50 Euro), mfk-frankfurt.de
 
6. November 2018, 12.59 Uhr
Nicole Nadine Seliger
 
 
Fotogalerie:
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