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Lola Montez
Kunstverein vor dem Aus?
Frankfurt könnte bald um seine letzte wahre Off-Location ärmer sein - die Bauaufsicht rückt dem Lola Montez zu Leibe. Das Kulturamt will sich um eine Lösung bemühen. Doch die könnte teuer werden.
Das Kulturamt wollte auf Nummer sicher gehen und schickte zur Vernissage der Ausstellung „Ab 18“ eine Mitarbeiterin in den Kunstverein Familie Montez. Nur für den Fall, dass das Ordnungsamt auftauchen sollte, um die Veranstaltung aufzulösen. Dann wären die Verhandlungen über die Zukunft des Vereins eben direkt vor Publikum geführt worden. Das geschah dann doch nicht – aber mit mal spaßigen, mal provokanten, mal spätpubertären, mal wegweisenden Kunstausstellungen in der Halle in der Breiten Gasse könnte es trotzdem bald vorbei sein.
„Die Genehmigung für das Gebäude wurde einst als Lagerhalle für Obst und Gemüse erteilt“, sagt der Leiter Bauaufsicht, Michael Kummer. Und fügt hinzu, dass man die Kunst von Amts wegen mit dem Gemüse gleichsetze. „Die Lagerung von Kunst ist also erlaubt – nicht aber die Durchführung von Veranstaltungen mit bis zu 200 Personen.“ Deswegen habe die Stadt ein Nutzungsverbot verhängt, sich zugleich aber auch bereit erklärt, eine neue Genehmigung zu erteilen.
Montez-Macher Mirek Macke (Foto) sieht horrende Kosten auf sein Haus zukommen. Man bräuchte dann Sponsoren, vielleicht auch regelmäßige Unterstützung von Seiten der Stadt.
Der Vorsitzende der Jungen Liberalen schlägt deshalb vor, das Nutzungsverbot einfach wieder aufzuheben: „Insbesondere mit Blick auf junge Künstler brauchen wir in Frankfurt mehr und nicht weniger Off-Kunst“, so Tobias Fila. Genau diese Aufhebung dürfte aber schwierig werden. Im Dezember ist ein Termin zwischen Bauaufsicht, Kulturamt und Kunstverein-Machern geplant. Dann soll über die Zukunft gesprochen werden.
Mehr zum Thema lesen Sie morgen im JOURNAL FRANKFURT.
„Die Genehmigung für das Gebäude wurde einst als Lagerhalle für Obst und Gemüse erteilt“, sagt der Leiter Bauaufsicht, Michael Kummer. Und fügt hinzu, dass man die Kunst von Amts wegen mit dem Gemüse gleichsetze. „Die Lagerung von Kunst ist also erlaubt – nicht aber die Durchführung von Veranstaltungen mit bis zu 200 Personen.“ Deswegen habe die Stadt ein Nutzungsverbot verhängt, sich zugleich aber auch bereit erklärt, eine neue Genehmigung zu erteilen.
Montez-Macher Mirek Macke (Foto) sieht horrende Kosten auf sein Haus zukommen. Man bräuchte dann Sponsoren, vielleicht auch regelmäßige Unterstützung von Seiten der Stadt.
Der Vorsitzende der Jungen Liberalen schlägt deshalb vor, das Nutzungsverbot einfach wieder aufzuheben: „Insbesondere mit Blick auf junge Künstler brauchen wir in Frankfurt mehr und nicht weniger Off-Kunst“, so Tobias Fila. Genau diese Aufhebung dürfte aber schwierig werden. Im Dezember ist ein Termin zwischen Bauaufsicht, Kulturamt und Kunstverein-Machern geplant. Dann soll über die Zukunft gesprochen werden.
Mehr zum Thema lesen Sie morgen im JOURNAL FRANKFURT.
22. November 2010, 11.10 Uhr
Nils Bremer
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