Was erwartet man, wenn bei einem Pressetermin eine historische Dachlaterne wieder an ihren alten Ort montiert wird? Ich zumindest dachte an eine leuchtturmähnliche Lampe, eine Funzel, etwas, dass den Himmel erleuchtet. Doch die Überraschung war groß, als ich letztlich auf einem Flachdach im Holzhausenviertel stand, den Blick auf die gigantische Baustelle des Hofgartens gerichtet. Seit Juli 2008 wird das denkmalgeschützte, 1911 errichtete Gebäude des Wiesenhüttenstifts umfangreich „revitalisiert“, wie das die Bauherren – die Frankfurter Aufbau AG – nennen. Hier, im Nordend an der Richard-Wagner-Straße, sollen bis 2010 im Hofgarten 81 Eigentumswohnungen für Käufer mit gehobenen Ansprüchen entstehen. Das im Sonnenlicht schimmernde Kupferlaternchen ist dabei eines der verkaufsfördernden Highlights des Gebäudeensembles.
Die Sektkorken knallten, als der riesige Kran das Häuschen mit dem Kupferdach auf den Giebel setzte und sich gleich zahlreiche Bauarbeiter an die Montage machten. Zwei Etagen hat das Laterne genannte, von einem Geländer umrahmte Häuschen. Mit einer Wendeltreppe können die künftigen Bewohner einer der Maisonettewohnungen nun hinaus aufs Dach klettern, um vom Laternchen aus einen beeindruckenden Rundumblick auf den Taunus und die Skyline zu erhaschen. Leider war mir der Aufstieg ins Laternchen nicht vergönnt und es ist wohl unwahrscheinlich, dass ich die neue Besitzerin der dazugehörigen Wohnung werde. Aber 40 Prozent der 58 bis 300 Quadratmeter großen Wohnungen sollen schon vergeben sein, für durchschnittlich 4500 Euro/ Quadratmeter. Die angesprochene Klientel, wird sich das leisten können. „Wir wollen die Leute aus dem Taunus zurück in die Stadt locken und bieten hiermit attraktive Wohnungen in exponierter Lage und mit individueller Ausstattung an, wie es sie so in Frankfurt nicht noch mal gibt“, so Frank Junker, Vorstand der Frankfurter Aufbau AG. Tatsächlich hat das 13 000 Quadratmeter große Areal des Hofgartens einiges zu bieten. Etwa Wohnungen in der einstigen evangelischen und katholischen Kapelle. Einige Wohnungen verfügen über historische Säulen oder Gewölbedecken und jedem Bewohner steht die Nutzung des angrenzenden 6000 Quadratmeter großen Privatparks frei. Beschwingt vom Gläschen Sekt mache ich mich auf den Heimweg, bei Sonnenschein durch den Holzhausenpark – ein kostenloser Luxus. Wenigstens etwas, wenn es schon keine Laterne auf meinem Dach gibt.