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Frankfurt Geht Aus! 2012

So kocht die Stadt

Mit Frankfurt Geht Aus! 2012 erscheint am Mittwoch zum 23. Mal Frankfurts wichtigster Restaurantführer. Wer hat gewonnen, wer verloren? Und vor allem: was sind die Trends der Szene?
Wie man auf dem Foto sieht, kocht Simon Horn gerne mit Alkohol. Und er kocht ausgesprochen gut. Deswegen verwundert es auch nicht, dass er mit seinem Restaurant Blumen in der Rotlintstraße im aktuellen Restaurant-Führer Frankfurt Geht Aus! 2012 auch auf dem ersten Platz in der Rubrik "Dinner for two" gelandet ist. Schauspiel-Intendant Oliver Reese zeigt sich in seiner Kritik sowohl begeistert, wie auch irritiert: "Das Publikum ist sehr sympathisch und ausgesprochen jung – in anderen Städten hätte man in dem Alter noch nicht das Geld für ein solches Restaurant (immerhin knapp 200 Euro zu zweit)."

Frankfurt ist eben reich und sexy, auch in gastronomischer Hinsicht. Zu den Gewinnern zählt in diesem Jahr auch Matthias Schmidt, der mit seinem neuen kulinarischen Konzept, ausschließlich regionale Produkte zu verarbeiten, für reichlich Gesprächsstoff sorgte. Selbst Schokoladendesserts wurden von der Karte verbannt - Kakao wächst nun mak (noch) nicht in unserer Region. Spürbar vom derzeit besten Koch der Welt René Redzepi inspiriert, bricht hier „eine junge, hungrige Mannschaft zu neuen Ufern auf“, wie es der Autor des Restauranttests treffend formuliert. Also steht die Villa Merton schließlich auch im Jahr 2012 auf Platz 1 der Exklusiv-Liste.

Aufgrund der Tatsache, dass Matthias Schmidt derzeit einen hauchdünnen kreativen Vorsprung hat, entschloss sich das Redaktionsteam, das Silk mit Küchenchef Mario Lohninger auch diesmal auf dem zweiten Rang zu belassen. Außerdem belegt sein Restaurant Micro wieder den ersten Platz der Liste "Frankfurts feine Küche" Im letzten Jahr noch auf dem undankbaren vierten Platz gelistet, ist das Restaurant Français mit seinem herausragenden Küchenchef Patrick Bittner nun endlich wieder unter den besten drei Restaurants der Stadt angekommen. Zu verdanken hat er das seinem Wagnis, sich etwas zu trauen, und der Gast gewinnt dabei auch. Im Zentrum steht bei ihm allerdings absolute Harmonie anstelle von Provokation, unaufdringliche Perfektion anstelle aufrüttelnder Rezepturen. Und das kann man ganz allgemein als Trend 2012 ausrufen, denn wo vor ein paar Jahren noch mit reichlich Qualm und Alginat um die Aufmerksamkeit der Gäste gebuhlt wurde, ist jetzt entspannte Ruhe eingekehrt. Mediterran ausgerichtete Konzepte – wie beispielsweise im Caracol oder dem Riz umgesetzt – geben den Takt vor. Produkte regionaler Erzeuger werden zu Gerichten verarbeitet, die ihren Ursprung oft im Mittelmeerraum haben, dann aber gern mit Einflüssen aus der hessischen Küche verbunden werden. Oder einfach umgekehrt. Hauptsache frisch, möglichst unkompliziert, aber bitte kreativ. Bio spielt dabei eine zunehmend größere Rolle, das Thema wird aber meist nur dezent auf der Karte gelebt. Eine interessante Ausnahme ist das Mouson-Restaurant, das gleich konsequent den Weg der Biozertifizierung gegangen ist.
Aufwärts ging es auch für Thomas Haus, der gleich drei Plätze nach oben gut machen konnte und mit dem Goldman nun den vierten Rang belegt.

Der Service in Ernos Bistro gab dem Tester Rätsel auf, doch das soll die hervorragende Leistung der Küche nicht schmälern – ein Platz nach oben und somit Rang 5 für den besten Franzosen der Stadt. Die zweite Hälfte der Exklusiv-Liste belegt das Emma Metzler auf Rang 6, gefolgt vom Next Level auf dem 7. Platz , das für die Redaktion mit neuem Konzept und Küchenchef wiederum ein Geheimtipp in der City ist.

Drei Plätze nach unten ging es für das Tiger-Restaurant aufgrund deutlicher Schwächen im Menü, Rang 9 und 10 belegen das Maintower-Restaurant sowie das Döpfner’s im Maingau. Dass das „Carmelo Greco“ diesmal Platz 1 der Liste "Italian Fine Dining" belegt, wundert nicht. Wohl aber Platz zwei für die Osteria Enoteca mit dem neuen Küchenchef Farrokh Okhovat, der gemeinsam mit Roland Brzezinski in kürzester Zeit an die Leistungen seines Vorgängers anknüpfen konnte. So möchten wir an dieser Stelle behaupten, dass wir jetzt nicht nur das beste italienische Restaurant Deutschlands in unserer Stadt haben, sondern auch noch das zweitbeste dazu. Rang drei verteidigte auch diesmal die Trattoria Promis.

Offenbar will sich kaum noch einer beim Essen echauffieren, denn der vor einigen Jahren noch so beliebte Kontrast von gewagten Fusionen asiatischer und europäischer Kochkultur ist auf dem Rückzug oder wird völlig dilettantisch umgesetzt. Ebenfalls rückläufig sind die Neueröffnungen bei persischen oder arabischen Restaurants. Hier hat man sich ganz der Imbissfassung zugewendet, während sich kaum noch einer zu trauen scheint, ein richtiges Restaurant zu eröffnen. Das gleiche Bild bei den Thailändern: kaum neue Lokale, dafür eine zweite, noch viel größere Welle an Imbissen. Allem Gerede zum Trotz erfreut sich auch Sushi nach wie vor ungeteilter Sympathie in der Stadt, und es gibt sogar neue japanische Restaurants. Aufregend anders präsentieren sich die Koreaner, die im zurückliegenden Jahr an Quadratmetern gewonnen haben.

Die Flops:
Bristol Bar

Darling

GinYuu

KuBu

León Garcias

Lucullus

Ranch and Sea

Gaststätte Rüth

Sapa Sushi & Noodle Bar

Zum Standesämtchen
 
22. Juni 2011, 11.23 Uhr
Bastian Fiebig
 
 
Fotogalerie:
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