Ein Klassiker modern aufgelegt

Eine Vorschau auf "Romeo and Juliet" in der Alten Oper

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Wer "Rock the Ballet" schon kennt, dem wird die Ballettshow "Romeo and Juliet", die im August in Frankfurt zu sehen sein wird, bestimmt gefallen. Sexy Tänzer performen zu klassischer und Pop-Musik.

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„Schon als Teenager habe ich mich in die Geschichte verliebt und ich wollte sie in meiner Version erzählen“, sagt die Tänzerin und Choreografin Adrienne Canterna über den Klassiker „Romeo und Julia“. Seit dem das Stück von William Shakespeare zu Weltruhm gelangte, haben sich diverse Komponisten, Autoren und Spielfilmregisseure an der tragischen Liebesgeschichte abgearbeitet. Wer sich nun die Ballettshow „Romeo and Juliet“ anschaut, die vom 25. bis 30. August 2015 in der Alten Oper zu sehen sein wird, der muss sich aber von den Erinnerungen an das bekannte Ballett von Sergei Prokofjew freimachen. Canterna, die in Deutschland selbst in die Rolle der Julia schlüpfen und dann von den elanvollen Tänzern, den Bad Boys of Dance, begleitet wird, hat das Stück wie auch Ballett an sich, wie sie sagt, „entstaubt“. Inspiriert von verschiedenen Filmvorlagen und Theaterproduktionen erzählt sie „Romeo and Juliet“ völlig neu und kombiniert dazu – äußerst gewagt – klassische Musik wie Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ mit Songs von Lady Gaga, Katy Perry und David Guetta. Der Effekt: Eine Show, die generationsübergreifend funktionieren kann und Ballett durch die Mischung mit HipHop und Jazz-Dance sowie einem Hintergrund in Videoclipanmutung einer neuen Zielgruppe zuführt.

Ähnlich wie bei „Rock the Ballet“, eine vorherige Show Canternas, die schon mehrfach in Frankfurt mit großem Erfolg gastierte, ist auch „Romeo and Juliet“ eine mitreißende Nummernshow. Auch bei der Romanze gibt es zwischen den einzelnen Tänzen Brüche, auch bedingt durch die unterschiedliche Musik. Dennoch verkörpert Adrienne Canterna, was ihr zum Beispiel an der Rolle der Juliet wichtig ist. „Ihre Sturheit und ihr irrationales Verhalten“ faszinieren mich. Die ganze Geschichte ist so jung und passiert in einem Zeitraum von nur drei bis vier Tagen. Das und noch die ganzen Emotionen durch Tanz und Körpersprache auszudrücken, war eine Herausforderung.“

Wie ein „eingesperrtes Vögelchen“ sei Julia gewesen bis sie auf dem Ball Romeo erblickt, sagt die 32-Jährige. „Es gibt verschiedene Musiken, die Emotionen ausdrücken. Ich mag Klassik ebenso wie Rap. Musik verändert Dich, es kann Deinen Tag besser oder Deine Laune schlechter machen.“ Und so kommt es, dass die Auswahl der Titel für „Romeo and Juliet“, die zunächst so beliebig erscheint, nach Canternas Philosophie durchaus sinnig ist. „Manchmal können Liedzeilen die ganze Geschichte erzählen, denn sonst haben wir ja nur den Körper. Die Textzeilen machen die Szenen perfekt, weil sie die Stimmung richtig transportieren.“ Darum passe zu der Szene, als Juliet verliebt nach Hause kommt und auf ihrem Bett liegt, nun mal Katy Perrys „Teenage Dreams“, sagt Canterna. Aber Eleganz und Ernsthaftigkeit, die könne man nur perfekt mit klassischer Musik zum Ausdruck bringen. "Natürlich hätten wir „Romeo and Juliet“ ganz mit Popmusik bestücken können, aber in der Ballettszene wird man letztlich nur erstgenommen mit klassischer Musik.“ Immerhin: Die Musikmischung wird nie langweilig und sie ist einem breiten Publikum vertraut. „Wir wenden uns an ein junges Publikum“, erklärt die Choreografin, „und das will dauerhaft unterhalten werden. Diese Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten, das war das Ziel.“

>>Romeo and Juliet, Alte Oper, Großer Saal, 25.–30.8., Tickets kosten 39–65 Euro


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