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Internationaler Hurentag
Kein rotes Licht
Seit Mitte März sind im Frankfurter Rotlichtviertel durch die Corona-Krise die Türen geschlossen und die Lichter erloschen. Doch die Situation der Prostituierten erlaubt keinen Shutdown.
Am 2. Juni ist internationaler Hurentag. Der Tag wurde 1989 erstmals in Deutschland ausgerufen und soll auf die oftmals schlechten Arbeitsbedingungen von Prostituierten aufmerksam machen. Momentan ist die Situation vieler Prostituierte besonders prekär. Denn hinter den verschlossenen Türen, wo normalerweise rote Lichter leuchten und Schilder auf käuflichen Sex hinweisen, gilt der Körper als Kapital. Und dieses Geschäft steht und fällt mit der 1,50-Meter-Abstandsregelung. Durch die Ausbreitung des Coronavirus sind seit dem 13. März bundesweit alle Prostitutionsstätten geschlossen, zusätzlich gilt in fast allen Bundesländern ein generelles Berufsverbot und Verstöße werden mit einem Bußgeld von bis zu 5000 Euro geahndet.
Besonders prekär ist die Lage für die migrantischen Sexarbeiterinnen. Viele von ihnen befanden sich bereits vor dem Coronavirus in einer prekären Situation, erklärt Encarni Ramírez Vega, stellvertretende Geschäftsführerin des Vereins Frauenrecht ist Menschenrecht (FIM). Als absehbar war, dass die Bordelle in Deutschland aufgrund des Coronavirus schließen werden, seien viele von ihnen in ihre Heimatländer gereist. Diejenigen, denen das nicht möglich war, sitzen nun fest. „Diese Frauen sind von dem einen auf den anderen Tag in eine existenzielle Notlage geraten“, sagt Ramírez Vega.
Ramírez Vega berichtet, dass die Angst vor dem Überleben letztendlich bei vielen stärker als die Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus wiege. Sowohl Streetworker*innen als auch eine Frankfurter Bordellbetreiberin berichten darüber, dass Frauen, die zuvor im Bordell gearbeitet haben, nun auf der Straße stehen und auf Kunden warten. Es gebe zwar ein paar Frauen, die Arbeitslosengeld II beziehen, doch bei einigen seien die Anträge auch abgelehnt worden. Hinzu kommt, dass noch überhaupt nicht absehbar sei, wann sich die Situation ändern wird. Viele Prostituierte seien dadurch beunruhigt.
Einen ausführlichen Bericht über die Situation der Prostituierten in Zeiten von Corona finden Sie in der aktuellen Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT (06/2020).
Besonders prekär ist die Lage für die migrantischen Sexarbeiterinnen. Viele von ihnen befanden sich bereits vor dem Coronavirus in einer prekären Situation, erklärt Encarni Ramírez Vega, stellvertretende Geschäftsführerin des Vereins Frauenrecht ist Menschenrecht (FIM). Als absehbar war, dass die Bordelle in Deutschland aufgrund des Coronavirus schließen werden, seien viele von ihnen in ihre Heimatländer gereist. Diejenigen, denen das nicht möglich war, sitzen nun fest. „Diese Frauen sind von dem einen auf den anderen Tag in eine existenzielle Notlage geraten“, sagt Ramírez Vega.
Ramírez Vega berichtet, dass die Angst vor dem Überleben letztendlich bei vielen stärker als die Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus wiege. Sowohl Streetworker*innen als auch eine Frankfurter Bordellbetreiberin berichten darüber, dass Frauen, die zuvor im Bordell gearbeitet haben, nun auf der Straße stehen und auf Kunden warten. Es gebe zwar ein paar Frauen, die Arbeitslosengeld II beziehen, doch bei einigen seien die Anträge auch abgelehnt worden. Hinzu kommt, dass noch überhaupt nicht absehbar sei, wann sich die Situation ändern wird. Viele Prostituierte seien dadurch beunruhigt.
Einen ausführlichen Bericht über die Situation der Prostituierten in Zeiten von Corona finden Sie in der aktuellen Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT (06/2020).
2. Juni 2020, 13.23 Uhr
Elena Zompi
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