Die Stadt Frankfurt und das Land Hessen haben einen Grundstückstausch vereinbart. Dadurch soll der Campus Westend erweitert werden, darüber hinaus könnten zwei Schulen und ein Sportkomplex entstehen.
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Durch einen Grundstückstausch mit dem Land Hessen sollen in Frankfurt zwei neue Schulen entstehen – das Land wiederum plant, den Campus Westend weiterzuentwickeln. Einen entsprechenden Tauschvertrag haben Stadt und Land am Freitag beschlossen. Wenn die Stadtverordnetenversammlung nun zustimmt, erhält die Stadt Frankfurt vom Land Hessen ein Grundstück zwischen Hansaallee, Miquelallee und Eschersheimer Landstraße. Dort sollen der Neubau des Adorno-Gymnasiums sowie eine neue Grundschule entstehen. Im Gegenzug soll das Land von der Stadt ein gleichwertiges Grundstück im Nordwesten des Universitäts-Campus übernehmen, auf dem sich aktuell der provisorische Schulcampus Westend befindet.
Mit dem Beschluss seien nun „wichtige Weichen“ für die Zukunft gestellt worden, teilte Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) am Freitag mit. Auf dem Grundstück zwischen Miquelallee, Eschersheimer Landstraße und Hansaallee, welches dann der Stadt zufalle, befinden sich aktuell noch Wohnhäuser einer früheren US-amerikanischen Siedlung sowie ein Seminar-Pavillon der Universität. Geplant sei, dort einen Neubau für das sechszügige Adorno-Gymnasium, eine vierzügige Grundschule sowie einen Sportkomplex mit sieben Hallen zu errichten. Auf einer Gesamtfläche von rund 19 000 Quadratmetern sollen dann insgesamt rund 2 000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden.
Im Gegenzug soll das Land von der Stadt ein gleichwertiges Grundstück im Nordwesten des Universitäts-Campus übernehmen, auf dem sich aktuell der provisorische Schulcampus Westend befindet. Zusätzlich verkauft die Stadt das aktuell von der Philipp-Holzmann-Schule genutzte Grundstück, welches im Bebauungsplan als Erweiterungsfläche für die Hochschule ausgewiesen ist. Dort ist der Neubau der Universitätsbibliothek geplant, die Schule könne das Areal jedoch noch bis zu 25 Jahre beanspruchen, heißt es in dem Vertrag. Die Philipp-Holzmann-Schule, eine berufliche Schule mit Erneuerungs- und Erweiterungsbedarf, soll wiederum an einem anderen Standort neu errichtet werden. Dazu befinde sich die Stadt Frankfurt derzeit in Verhandlungen über den Erwerb eines Grundstücks und einer Kooperation mit der Handwerkskammer, hieß es seitens der Frankfurter Bildungsdezernentin.
„Die Goethe-Universität als größte hessische Hochschule braucht Platz“, teilte Angela Dorn (Bündnis 90/Die Grünen), Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, mit. Durch den Tausch erhalte die Universität nun wichtige Entwicklungsperspektiven für einen Campus, der nicht „durch breite Straßen zerschnitten“ werde. Auch Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, zeigte sich zufrieden angesichts des Vertragsabschlusses: „Schön, dass mit dieser Übereinkunft zum Grundstückstausch nun Planungssicherheit besteht für die bauliche Weiterentwicklung unseres Campus Westend. Ich bin Stadt und Land dankbar, dass damit insbesondere der Bau der neuen Universitätsbibliothek eine klare zeitliche und räumliche Realisierungsperspektive erhält und harmonisch in den Campus integriert werden kann.“