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Roma-Wohnprojekt

Signalwirkung für den Kulturcampus

Am Mittwoch stellen sich 20 Wohnprojekte vor, die auf dem Kulturcampus Bockenheim unterkommen wollen. Eines davon stammt vom Förderverein Roma, das zwölf Familien ein Zuhause und Lebenshilfe geben will.
Keiner einzigen Roma-Familie habe man im vergangenen Jahr über das Amt für Wohnungswesen eine Wohnung vermitteln können, sagt Joachim Brenner, Geschäftsführer des Fördervereins Roma. Dabei ist die Not groß: Seit Bulgarien und Rumänien der Europäischen Union beigetreten sind, kommen immer mehr Menschen aus diesen Ländern nach Deutschland, darunter auch viele Roma, weil sie in ihrer jeweiligen Heimat keine Perspektive haben. Doch auch in Deutschland geht das Elend für viele weiter: Armut, Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot.

Deshalb will der Förderverein ein Wohnprojekt für Roma-Familien realisieren. Am liebsten auf dem Kulturcampus Bockenheim. Dort sind alternative Wohnformen vorgesehen, 15 Prozent der Wohnfläche sollen dafür reserviert sein. Eine Chance darauf hätte das Projekt Philosophicum geboten, doch das ist so gut wie erledigt, da es den Initiatoren nicht gelungen ist, das Geld aufzutreiben und die Eigentümerin des Grundstücks, die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding, nicht mehr länger warten will. Der Vorschlag des Fördervereins, in eine der leerstehenden Villen in der Georg-Voigt-Straße zu ziehen, wurde von der Stadt abgelehnt. Die ABG will dort Mietwohnungen realisieren.

Am Mittwoch, 2. Juli, wird der Förderverein eine von 20 Gruppen sein, die sich um ein gemeinschaftliches Wohnen auf dem Kulturcampus bewerben. Eine unabhängige Jury hört sich die Vorschläge an und spricht daraufhin ihre Empfehlung aus. Zur Jury gehören Heike Skok vom Verein Wohnbund und Josef Bura vom Forum Gemeinschaftliches Wohnen. Laut ABG sind beide Juroren Experten für gemeinschaftliche Wohnprojekte und bundesweit mit entsprechenden Vorhaben vertraut. Zu dem Gremium zählen auch Silke Steets, Stadtforscherin von der TU Darmstadt, und Axel Kaufmann (CDU), Ortsvorsteher des für Bockenheim zuständigen Ortsbeirats 2. Die ABG ist mit ihrem Chef Frank Junker und dem Leiter Projektentwicklung, Thomas Eckert, vertreten.

Der Förderverein will zwölf Wohneinheiten mit Platz für jeweils bis zu zwölf Familienmitglieder realisieren. Nicht nur Migranten, auch deutsche Roma und Sinti sollen dort leben. Über das Wohnen hinaus soll der Ort auch Anlaufstelle für "Fragen des gemeinsamen Lebens" von Roma und Nicht-Roma im Viertel sein. Die Bewohner sollen beraten und etwa bei Übersetzungen unterstützt werden.

Vorbilder für das Vorhaben gibt es bereits. Ähnliche Projekte wurden bereits in Berlin und in Kiel realisiert. Der Verein will von diesen Erfahrungen profitieren. Finanzieren will er die Roma-WG aus Mitteln von Bund, Land, Stadt, der Europäischen Union und von Stiftungen, wie etwa der Berliner Stiftung „Erinnerung-Verantwortung-Zukunft“.

"Die Wohngruppe hätte für den Kulturcampus eine Signalwirkung in Richtung Wohnen, Arbeiten, Leben und Gestalten", heißt es in der Projektbeschreibung. "Dem umfassend kolportierten Bild der angeblich hoch belasteten Kontaktnahme zu Roma würde die produktive, kreative und gleichberechtigte Zusammenkunft gegenüberstehen." Der Verein sieht darin eine Grundlage für eine gemeinsame kulturelle Entwicklung; es könnte im Rhein-Main-Gebiet als Pilotprojekt fungieren. "Der exemplarische Charakter des Projektes wirkt so nach innen als auch in die Stadtgesellschaft und darüber hinaus."
 
2. Juli 2014, 10.15 Uhr
Lukas Gedziorowski
 
 
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