Halil D. wird vorgeworfen, einen Terroranschlag auf das Radrennen "Rund um den Finanzplatz" geplant zu haben. Im April wurde er festgenommen. Nun steht der Prozess an – vor dem Frankfurter Landgericht.
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Es geht um eine versuchte staatsgefährdende Gewalttat, den Verstoß gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie Urkundenfälschung - so zumindest die Vorwürfe gegen Halil D. Der Mann mit türkischem Pass war am 30. April in seiner Wohnung in Oberursel von einer Spezialeinheit der Polizei festgenommen worden. Die Ermittler waren auf ihn aufmerksam geworden, weil einer Mitarbeiterin eines Baumarkts die ungewöhnlich großen Mengen an Wasserstoffperoxid aufgefallen waren, die der 35-Jährige mit seiner Frau zusammen kaufen wollte. Neben einer Rohrbombe, die dem Sprengsatz des Anschlags in Boston geähnelt habe, hatte die Polizei ein Sturmgewehr und scharfe Munition gefunden. Der Mann soll außerdem die Strecke des für den 1. Mai geplanten Radrennens erkundet haben, das Landeskriminalamt sagte die Sportveranstaltung daraufhin ab.
Im Oktober hatte die Staatsanwaltschaft Frankfurt Anklage erhoben. Seine Frau wurde inzwischen aus der Untersuchungshaft entlassen, weil nicht bewiesen werden konnte, dass sie von den Umtrieben ihres Mannes gewusst habe. Das Wasserstoffperoxid habe man zur Schimmelbekämpfung gekauft. Zwischenzeitlich hatte sich auch der Anwalt des Terrorverdächtigen zu Wort gemeldet und die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft dementiert.
Nun soll der Prozess am 21. Januar beginnen – vor dem Landgericht. Der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts hatte im November durchblicken lassen, dass er der Theorie eines Anschlags auf das Radrennen folgt, als er über die Fortsetzung der U-Haft für Halil D. entschied.