Wie der Spiegel berichtet, soll die Rohrbombe, die bei Islamisten in Oberursel gefunden wurde, mit Nägeln und Metallsplittern gefüllt gewesen sein. Sie ähnele dem Sprengsatz, der in Boston detonierte.
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Die Rohrbombe, die in der vergangenen Woche bei der Festnahme des islamistischen Ehepaars Halil und Senay D. in Oberursel sichergestellt wurde, hätte bei einer Explosion größeren Schaden anrichten können, als bisher bekannt ist. Nach Informationen aus Ermittlerkreisen war die funktionsfähige Bombe unter anderem mit Nägeln und Metallsplittern gefüllt. Dadurch hätte sie erhebliche Verletzungen auch bei weiter entfernt stehenden Personen verursachen können. Eine ähnlich konstruierte Bombe wurde beim Anschlag auf den Boston-Marathon vor zwei Jahren verwendet. Das Landeskriminalamt hatte nach der Razzia in der vergangenen Woche das internationale Radrennen am 1. Mai abgesagt. Die Ermittler waren durch den Hinweis einer Baumarkt-Mitarbeiterin auf das Paar aufmerksam geworden, nachdem dieses größere Mengen Wasserstoffperoxid gekauft hatte.
Erstmals hat sich nun auch der Vater des mutmaßlichen Bombenbauers Halil D. zu den Vorwürfen gegen seinen Sohn geäußert. Tahir D. aus Kassel sagte dem Nachrichten-Magazin Spiegel, sein Sohn habe ihn aufgefordert, häufiger in die Moschee zu gehen. Der Kontakt sei in den vergangenen Jahren jedoch immer weniger geworden. Der Vater sagt, er könne sich nicht erklären, warum sein Sohn eine Bombe gebaut haben könnte. "Er hat eine glückliche Familie, glückliche Kinder, er ist normal in die Moschee gegangen. Warum soll er das Glück seiner Familie aufs Spiel setzen?"