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Airport

APO gegen den Flughafen

Die FAG-Fraktion im Römer hat sich mit dem Übertritt des einzigen Abgeordneten zur FDP erledigt. Die Gruppe ist einigermaßen konsterniert - und will nun außerparlamentarisch gegen den Flughafen opponieren.
Rainer Rahn hatte vor der Wahl noch Großes verkündet: die vier Sitze im Stadtparlament wolle man halten - und natürlich könne das Parlament indirekt Einfluss auf den Flughafenausbau nehmen, sagte er im Interview mit dem Journal Frankfurt. Es kam alles ganz anders: am Ende blieb nur Herr Rahn selbst im Parlament, setzte sich dort aber alsbald zur FDP ab. Sein Kommentar: "Im Stadtparlament können ohnehin keine Beschlüsse mehr zum Ausbau gefasst werden, der Planfeststellungsbeschluss ist leider durch." Kurze Zeit später kehrte der Politiker auch der Gruppierung den Rücken, der er seinen Sitz im Stadtparlament verdankt.

"Wir können das immer noch nicht ganz verstehen", sagt Nicole Fontaine. Die langjährige Stadträtin Ursula Fechter schüttelt den Kopf, Dirk Emmerich ergänzt: "Das ist unseren Anhängern nur schwer zu vermitteln gewesen. Die einzige Option, die wir nach der Wahl mit ihm diskutiert hatten, war ein Zusammenschluss mit der Fraktion der Bunten - doch das kam letztlich nicht in Frage." Der Übertritt zur FDP: eine Überraschung. Man habe auch noch versucht, Rainer Rahn umzustimmen - ohne Erfolg.

Die drei Flughafenausbaugegner sitzen bei einem Milchkaffee im Literaturhaus - entmutigen lassen wollen sie sich nicht von der Tatsache, dass ihre Gruppierung nach über zehn Jahren nicht mehr im Stadtparlament ist. "Seit die Flugrouten geändert wurden, erfahren wir wieder einen größeren Zuspruch - gerade aus Stadtteilen, die vorher nicht von Fluglärm betroffen waren", sagt Fechter. Nicole Fontaine hat eine Facebook-Seite ins Leben gerufen, darüber kämen in letzter Zeit viele Anfragen rein. "Die Menschen wollen wissen, wie man sich gegen den zunehmenden Fluglärm zur Wehr setzen kann." Hinter den Fragen stünden oft Lebensentscheidungen: Wohnungen seien gekauft, Häuser gebaut worden in der Annahme, dass sich an den Flugrouten nichts mehr ändert. Nun hat sich im März einiges geändert, und nach der Eröffnung der neuen Landebahn Ende Oktober wird sich wieder einiges ändern. "Wir sind deswegen auch sehr auf die noch ausstehende Gerichtsentscheidung dazu gespannt", sagt Ursula Fechter. Fraport baue ohne Rechtsgrundlage - gleichwohl glaubt von den drei Streitern gegen den Ausbau keiner, dass die Eröffnung der Bahn noch auf juristischem Wege gestoppt wird. Nicole Fontaine: "Wir erhoffen uns klare Worte zum Nachtflugverbot." Und dann sagt sie noch, dass dieser Ausbau des Flughafens gewiss nicht der letzte gewesen sei. "Die Expansion wird immer weiter getrieben werden." An die nächste Kommunalwahl will man aber noch nicht denken - auch nicht an die Oberbürgermeisterwahl 2013. Chancen, irgendwann auch wieder ins Stadtparlament einziehen zu können, rechnen sich die Flughafenausbaugegner gleichwohl aus. Derzeit sind sie nur noch in einem Ortsbeirat und in der Regionalversammlung vertreten. Insbesondere in Wahlkreisen, die stark von der Erweiterung im Oktober betroffen sind, gelangen der FAG bei der Wahl im März teilweise Ergebnisse über 40 Prozent. "Das ist ein Thema, das die Menschen beschäftigt", sagt Ursula Fechter. "Wir wollen Ansprechpartner sein - und weiter darüber informieren, wie schädlich Fluglärm und ein dichter Flugverkehr für die Gesundheit ist."

Am heutigen Mittwochabend etwa informiert die Bürgerinitiative Sachsenhausen über passiven Schallschutz und Entschädigungen nach dem Fluglärmschutzgesetz. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr in der Berggemeinde (Sachsenhäuser Landwehrweg 157).
 
10. August 2011, 11.53 Uhr
Nils Bremer
 
 
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