Die Römer-Koalition fordert die Verlängerung der U-Bahn Linie 4 bis zum Atzelbergplatz im geplanten Ernst-May-Viertel. Für den Stadtverordneten Michael Müller (Die Linke) ist das einer der ersten Schritte in die richtige Richtung.
Sinem Koyuncu /
Der allgemeine Trend in der Gesellschaft geht Richtung Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Das Bewusstsein für Klimaschutz ist stärker denn je, was man beispielsweise auch an den Fridays-for-Future-Demonstrationen erkennen kann. Im Zuge dessen ist auch die Optimierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) eine Priorität. Um zugängliche Alternativen zum Auto zu bieten, reicht die Römer-Koalition – bestehend aus CDU, SPD und Grüne – einen Prüfauftrag ein, in dem es um die Verlängerung der U-Bahn-Linie 4 bis zum Atzelbergplatz, im geplanten Ernst-May-Viertel, geht. Die Fraktion der Linken ist für den ursprünglichen Antrag verantwortlich.
Der Stadtverordnete Michael Müller (Die Linke) erklärt, dass es wichtig sei, den ÖPNV bis zum Atzelberg auszubauen, da die Gegend schon bald mehrere Tausend Neueinwohnerinnen und -einwohner begrüßen werde. Grund dafür ist die Volleinhausung eines Teilstücks der A661. „Momentan ist die Gegend eine große Baustelle und im Rahmen dessen kann man auch die U-Bahn ausbauen. Das entstehende Wohngebiet braucht eine bessere Verkehrsanbindung, um die Autobahnen nicht noch mehr zu überfüllen, als es ohnehin schon der Fall ist“, sagt Müller. Die Konsequenzen des mangelhaften ÖPNVs seien nicht nur verstopfte Straßen, sondern auch ein enormer Autolärm. Die Anwohnerinnen und Anwohner rund um den Atzelberg befänden sich schon seit Jahren im Kampf für einen Ausbau der U-Bahnlinie, somit sei die Problematik nicht neu. „Die Großbaustelle rund um die Einhausung der A661 bietet nur die passende Gelegenheit, um auch diese Maßnahme endlich zu ergreifen“, sagt Müller. Momentan ist Seckbacher Landstraße die letzte Haltestelle – lediglich die Buslinie 38 führt weiter bis zum Atzelberg, die sei jedoch stets überfüllt und komme nicht regelmäßig.
Doch nicht nur der ÖPNV zum Atzelberg bietet Potenzial zum Ausbau, in ganz Frankfurt herrscht Bedarf. Müller nennt in diesem Zusammenhang auch den Ausbau der U-Bahnverbindung zur Sachsenhäuser Warte, die ebenfalls nur mit dem Bus befahren wird. „Öffentliche Verkehrsmittel müssen günstiger gestaltet werden, insbesondere in Frankfurt. Im nationalen Vergleich ist der Frankfurter ÖPNV sehr teuer – so zahlt man für eine kurze Einzelfahrt bereits 2,80 Euro“, sagt der Stadtverordnete. Der optimalste Weg wäre ein Nulltarif oder eine Querfinanzierung, auch wenn das vorerst Wunschdenken bliebe.
Ob die gewünschten Maßnahmen ergriffen werden und weitere Anträge folgen werden, wird sich zeigen. „Erstmal heißt es abwarten. Ich schätze mit drei bis sechs Monaten Wartedauer, bis ein Entschluss bezüglich des Ausbaus getroffen wird“, so Müller.