Am Freitag wurde der Rad fahrende Betreiber eines Frankfurter Nachtclubs auf der Kurt-Schumacher-Straße von dem Anhänger eines Sattelzugs überrollt. Sein Tod ist der Anlass für einen Radlerprotest am Mittwochabend.
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Im Straßenverkehr in Frankfurt herrscht oft Krieg. Auto- und Lkw-Fahrer, Fußgänger und Radler, alle pochen auf ihr Recht und wollen natürlich auch möglichst zügig durch die Stadt kommen. Rücksichtnahme und Vorsicht geraten da leicht ins Hintertreffen. Den Tod eines Clubbetreibers, der am Freitag nahe seines Arbeitsplatzes verunglückte, ist am heutigen Mittwochabend der Anlass für eine auf Facebook angekündigte Protestfahrt von Radlern. Das Motto lautet: „Safety first“. Um 18 Uhr soll es am Wiesenhüttenplatz losgehen.
„Manchmal ist es an der Zeit sich zu solidarisieren, zu engagieren und ja, auch zu demonstrieren“, schreibt der Organisator des Protest Rides, Radu Rosetti. Es vergehe leider kein einziger Tag, an dem man nicht über bedrohliche, gefährliche, aggressive und leider auch oft tödliche Unfälle im Straßenverkehr höre. Die Aggression der Teilnehmer des Straßenverkehrs habe daran ebenso Schuld wie „das Unvermögen und die Trägheit der Kommunen, auf das sich stetig wandelnde Straßenbild Antworten und Lösungen zu finden und auch anzubieten und umzusetzen.“
Der tödliche Unfall am Freitag, bei dem ein 60-jähriger Radfahrer in der Kurt-Schumacher-Straße/ Ecke Battonstraße in nördlicher Richtung fahrend verunglückt ist, zeige das mal wieder deutlich. Die Veranstalter geben der Stadt dafür eine Mitschuld. „Eine Ecke, die der Stadt schon lange als Gefahrenpunkt bekannt ist und Lippenbekenntnisse gabs viele, geändert hat sich nichts.“ Jetzt sei es an der Zeit, dass alle Radfahrer gemeinsam ein Zeichen setzten. Mit der Protestfahrt am Mittwochabend wolle man für mehr Toleranz aller Verkehrsteilnehmer eintreten. „Denn nur durch ein massives Flaggezeigen werden wir die Aufmerksamkeit der Behörden bekommen und verhindern, dass sie sich wie üblich auch hier wieder aus der Verantwortung stehlen werden.“
Die Protestfahrt nimmt Bezug auf den Unfall, der sich am Freitag gegen 14:05 Uhr ereignete. Der 51-jährige Fahrer eines Sattelzugs war auf der Kurt-Schumacher-Straße in Richtung Norden unterwegs. Kurz hinter der Kreuzung zur Battonstraße passierte dann der Unfall: Der 60-jährige Radfahrer muss am äußersten Rand des Bürgersteigs unterwegs gewesen sein, vermutlich um Personen auf dem Bürgersteig auszuweichen. Dabei geriet der radelnde Clubbetreiber zu dicht an den LKW und muss dabei die Kontrolle über sein Fahrrad verloren haben. Der Radler stürzte zu Boden und wurde vom Anhänger des Sattelzuges überrollt. Die Polizei bittet Zeugen, die Angaben zum Unfallhergang machen können, sich bei der Polizei unter 069 - 755 10100 zu melden.